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VW: Druck erhöht sich

abgasuntersuchung tv1500 bis 2000 Schweizerinnen und Schweizer haben eine Strafanzeige gegen den VW-Konzern eingereicht, berichtet der TagesAnzeiger heute. Die SKS, welche sich zusammen mit der Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen für eine faire Aufarbeitung dieses Betrugsfalles einsetzt, freut sich über den Druck, welche diese Anzeigen erzeugen. Die Strafbehörden sind nun gefordert, die Abgasaffäre schnell und sauber aufzuarbeiten und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.

Für die Entschädigungsforderungen der betroffenen Autohalter lässt sich hingegen leider nicht auf die gleiche Art Druck aufbauen, denn für eine gemeinsame zivilrechtliche Klage vieler ähnlicher Schadensfälle fehlt in der Schweiz das Mittel der Sammelklage. Die SKS kämpft seit vielen Jahren für die Einführung dieses Rechtsinstituts für die Konsumentinnen und Konsumenten, doch der Widerstand der Produzenten und Anbieter ist massiv.

In den USA sind Sammelklagen erlaubt, was den Druck auf die Anbieter natürlich deutlich erhöht. Die SKS und die Westschweizer Konsumentenorganisation FRC setzen  sich in direkten Gesprächen mit der Amag-Spitze dafür ein, dass die Nachbesserungsmassnahmen die Kunden nicht benachteiligen und auch andere Varianten wie Rückkauf des Autos oder eine Entschädigung für den Werteverlust möglich sind.

Die SKS und FRC sind zudem daran, mit der AMAG eine Vereinbarung auszuhandeln, welche auch Einzelfälle ausserhalb des Nachbesserungsverfahrens berücksichtigt. Wenn ein Kunde das Auto der AMAG zurück verkaufen will oder er einen Wertverlust geltend macht, soll eine gute und unbürokratische Lösung für den Kunden getroffen werden.