Preistreiber Margen
Eine Studie der Krankenkassenverbands Santésuisse zeigt: Die Margen von Ärzten, Apotheken und Spitälern auf Medikamente sind zu hoch. Im Vergleich zum Ausland zahlen Schweizer Konsumenten 455 Mio Franken zu viel. Pro Krankenkassen-Prämienzahler sind dies im Jahr 57 Franken. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) fordert klare Regelungen für die Margenberechnungen. Zudem kritisiert die SKS, dass die Studie von Santésuisse den grössten Preistreiber bei den Schweizer Medikamenten – die überteuerten Fabrikabgabepreise der Pharmaindustrie – zu wenig hervorhebt.
Die SKS fordert:
- Margen auf Medikamente in Apotheken, Spitälern und bei Ärzten dürfen nicht preisbezogen, sondern müssen pro Packung verrechnet werden.
- Ärzte sollen nur dann Medikamente verkaufen können, wenn sich die nächstgelegene Apotheke weit weg befindet oder bestimmte Situationen eine Medikamentenabgabe durch Ärzte erfordert.
Die SKS setzt sich nebst klaren Regelungen für die Margenberechnung weiterhin dafür ein, dass die überhöhten Fabrikabgabepreise mit der Einführung eines Festbetragssystem deutlich gesenkt werden. Das Einsparpotenzial liegt bei rund 800 Millionen pro Jahr. Das zukunftsweisende Festbetragssystem ist in anderen europäischen Ländern bereits erfolgreich eingeführt und entlastet Konsumenten dank tieferer Krankenkassenprämien.