Überzeugende Argumente
Wissenschafter in England haben 162 Arbeiten der letzten 50 Jahre zum Thema Bioprodukte ausgewertet und sind zum Schluss gekommen, dass keine signifikanten Unterschiede zu konventionell produzierten Lebensmitteln erkennbar sind. Sind Bio-Lebensmittel also nicht gesünder? Oder besser? Oder schmackhafter?
Offenbar hat die Studie vor allem untersucht, ob der Nährstoffgehalt der Bio-Lebensmittel höher ausfällt als derjenige von konventionell produzierten. Während die Meta-Studie aus England zum Schluss kommt, dass dem nicht so sei, kramen Ökoverbände ihrerseits Untersuchungen hervor, die belegen, dass beispielsweise der Nährwertstoffgehalt von Betakarotin in Biolebensmitteln bis zu 53 Prozent höher sein kann.
Weniger als dieser Streit interessieren mich die Resultate der Lebensmittel-Analysen. Diese zeigen regelmässig, dass Bio-Lebensmittel weniger mit Pestiziden und Rückständen belastet sind. Auch das scheint mir ein wichtiges Argument für Bio-Lebensmittel und für die Gesundheit zu sein. Da im Bio-Landbau keine chemischen und synthetischen Hilfsstoffe eingesetzt werden dürfen, nützt das nicht nur meiner Gesundheit, sondern auch dem Boden, dem Wasser und der Luft. Bei den verarbeiteten Lebensmittel kann man sich zudem verlassen, dass keine Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder künstliche Aromen enthalten sind. Falls Bio-Lebensmittel nicht besser sind, dann schaden sie der Gesundheit, dem Klima und der Umwelt zumindest weniger.
Vollends von Bio überzeugt haben mich vor Jahre übrigens die Haustiere eines Bekannten: Sie bekamen während seiner Ferienabwesenheit Bio-Salat vorgesetzt. Seither verschmähten sie alles andere Grünzeug. Ein überzeugendes Argument für Bio, sozusagen ohne Worte!
Sara Stalder
Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz