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Falsche Werbung mit dem Schweizerkreuz

SKS schaltet Liste von «falschen» Schweizer Produkten

auf ihrer Website auf

Auf zahlreichen Lebensmitteln und Industrieprodukten prangt das Schweizerkreuz – doch im Produkt ist mehr Ausland als Schweiz drin. Eine heute publizierte Beispielliste der SKS veranschaulicht das Ausmass dieses «Schweizerkreuz-Bschiss»: Trockenfleisch, Teigwaren, Guetsli, Fertigfondue etc. enthalten Rohstoffe aus aller Welt, werden aber mit dem Schweizerkreuz beworben. Die SKS verlangt daher vom Bundesrat, nicht dem Lobbyingdruck der Lebensmittelindustrie zu folgen, sondern auf strenge «Swissness»-Kriterien zu setzen. Nur so wird die Glaubwürdigkeit der Marke Schweiz hochgehalten.

* Die Liste wird fortlaufend überarbeitet.

Im Herbst wird der Bundesrat die so genannte «Swissness»-Vorlage verabschieden. Es soll bestimmt werden, wie viel Schweiz in einem Produkt oder einem Lebensmittel drin sein, damit auf der Verpackung mit dem Schweizerkreuz geworben werden darf. Teile der Industrie, insbesondere die Lebensmittelindustrie, laufen Sturm gegen strenge Bestimmungen und verlangen zahlreiche Ausnahmen. Beispielsweise sei in der Schweiz «Industriewein nicht in genügender Menge oder in der für die Weiterverarbeitung notwendigen Qualität verfügbar», weshalb auch weiterhin auf Fertigfondue mit ausländischem Wein das Schweizerkreuz auf der Verpackung prangen soll!

Die SKS gibt Gegendruck. Heute veröffentlicht sie eine Liste mit Lebensmitteln und Industrieprodukten, welche mit dem Schweizerkreuz oder Ausdrücken wie «Suisse» oder «Switzerland» angeworben werden, obwohl zahlreiche Rohstoffe aus dem Ausland stammen oder das Produkt in Fernost hergestellt wurde. «Dies zeigt: Lockere Swissness-Bestimmungen schwächen die Glaubwürdigkeit der Marke Schweiz massiv», hält Sara Stalder, SKS-Geschäftsleiterin, fest. «Strenge Bestimmungen schützen die Konsumentinnen und Konsumenten vor Täuschung, aber auch diejenigen Bauern und Industrien, welche auf Schweizer Qualität setzen, vor unlauterer Konkurrenz.»

Die Produktliste belegt, dass die Unternehmen bereits heute das Schweizerkreuz ausgiebig verwenden, obwohl nicht immer Schweiz im Produkt drin ist. Kekse mit importiertem Mehl, Teigwaren mit ausländischen Eiern, Fleisch von ausländischen Tieren oder Kirsch mit importierten Kirschen – die Industrie zeigt sich erfinderisch. Die SKS ist empört. Entweder soll die Industrie Rohstoffe aus der ganzen Welt importieren – oder das Schweizerkreuz verwenden. Beides geht aber nicht.

Die aufgelisteten Produkte stammen aus Recherchen der SKS, Anfragen der SKS bei den Unternehmen und Meldungen in den Medien. Wenn Konsumentinnen und Konsumenten ebenfalls Produkte kennen, können Sie diese an info@konsumentenschutz.ch melden. Die SKS wird die Liste fortlaufend aktualisieren.