Wettbewerb und Kartelle
Die Hauptursache für die Hochpreisinsel Schweiz sind nicht – wie immer wieder behauptet wird – die hohen Schweizer Löhne, sondern Behinderungen des Wettbewerbs: Ausländische Lieferanten verkaufen ihre Produkte zu rekordhohen Preisen in die Schweiz und behindern günstigere Parallelimporte. Mit einem griffigen Kartellgesetz könnte dieser Missstand behoben werden.Identische Produkte sind in der Schweiz teilweise massiv teurer als zum Beispiel in Deutschland. Das Hauptproblem ist rasch identifiziert: Schweizer Unternehmen werden gezwungen, die Produkte von ausländischen Herstellern zu überhöhten Preisen beim Schweizer Alleinimporteur oder der Schweizer Niederlassung zu beziehen. Wollen sie die Produkte parallel importieren, werden sie mit diversen Tricks daran gehindert; die paar wenigen Beispiele, bei denen günstige Parallelimporte gelingen, können nicht darüber hinwegtäuschen.
Der „Preisaufschlag Schweiz“ ist je nach Importprodukt enorm. Aus diesem Grund strebte die Stiftung für Konsumentenschutz eine Kartellgesetzrevision an, die das Problem an der Wurzel packt: Künftig sollten Schweizer Konsumenten und Unternehmen auch im Ausland zu den dort geltenden Preisen und Geschäftsbedingungen einkaufen können. Der Nationalrat lehnte jedoch eine Kartellgesetzrevision im September 2014 definitiv ab. Der Konsumentenschutz hat deshalb die Fair-Preis-Initiative lanciert. Die Volksinitiative verlangt, dass marktmächtige Konzerne von Schweizer Konsumenten und Unternehmen nicht mehr überhöhte Phantasiepreise durchsetzen können – weder im Laden noch im Internet. Die Fair-Preis-Initiative wurde am 12. Dezember 2017 mit 107’889 gültigen Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Unser Engagement – für Sie
Der Konsumentenschutz setzt sich für eine Revision des Kartellgesetzes und einen Abbau der Hindernisse bei Parallelimporten ein.
- Der Konsumentenschutz engagiert sich auf politischer Ebene: Die Fair-Preis-Initiative soll günstigere Importe ermöglichen
- Sind Schweizer Löhne Ursache für hohe Preise? Blog von Sara Stalder
- Der Konsumentenschutz bietet Rat für Konsumenten