Wundersame Wandlung
Wunder gibts! An den achten Bieler Kommunikationstagen hat der Cablecom Chef eine höchst erfreuliche Aussage gemacht: Der Kabelnetzanbieter prüft ernsthaft, ob zukünftig Dienstleistungen für digitales TV ohne Set-Top-Boxen angeboten werden.
Momentan arbeitet das zuständige Bundesamt (BAKOM) die Gesetzesänderung aus, weil das Parlament auch zum Schluss gekommen ist, dass diese technische Knebelung für digitalen Fernsehgenuss nicht mehr haltbar ist. In Kürze soll der Bundesrat über die Neuregelung befinden.
Wir waren natürlich höchst erfreut, als die Politik Anfang März dieses Jahres endlich den Startschuss gegeben hat, damit eine neue gesetzliche Vorlage ausgearbeitet werden konnten. Gründe für eine Anpassung gibt es einige: Set-Top-Boxen sind bei neuen Fernsehgeräten mit eingebauter Box technisch überflüssig, zudem fressen die Exemplare von Cablecom eine Unmenge an Strom und sind bedienerunfreundlich. Das haben wir -nebst weiteren vielfältigen Reklamationen- immer wieder in den Gesprächen mit Cablecom vorgebracht.
Und regelmässig haben wir Cablecom ersucht, zu Gunsten der geknebelten Kunden und Kundinnen den langwierigen Gesetzesprozess zu beschleunigen. Dazu gibt es ein einziges Rezept: Der Kabelnetzanbieter entscheidet von sich aus, die unnötigen Boxen nicht mehr aufzuzwingen. Es ist eine andere Lösung möglich, und diese wurde, oh Wunder!, auch erwähnt.
Cablecom hat noch reale Chancen, das Rennen zu gewinnen. Nun verfolge ich gespannt, wer als erstes das Ziel erreicht: die Gesetzersregelung oder der Kabelnetzanbieter? Ich hoffe auf jeden Fall, dass die Lösung schnellstmöglich kommt -für all die vielen Konsumentinnen und Konsumenten, die (un)geduldig auf die “Befreiung” warten und sich regelmässig bei uns über den Stand der Situation erkundigen.
Wunderbare News, im wahrsten Sinn des Wortes!
Sara Stalder
Geschäftsleitrin Stiftung für Konsumentenschutz
