Ultimatum von Ticketcorner und Good News: Reaktion der SKS
SKS verlangt von der Post die Aushändigung der abgezweigten Tickets
Die SKS reagiert auf das Ultimatum von Ticketcorner und Good News. Sie lässt die genannten Vorwürfe an das Ticketverkaufssystem stehen, fügt aber Ergänzungen an: Die Branche bestreite die Vorwürfe vehement und der SKS lägen keine Beweise vor. Die zahlreichen Beschwerden, welche die SKS von Konsumentinnen und Konsumenten erhalten hat, zeigen der SKS, dass gehandelt werden muss. Sie verlangt daher von Ticketcorner Transparenz, wie viele Tickets über den VIP-Memberclub erworben wurden. Weiter verlangt die SKS von der Post Kulanz in den der Post bekannten Fällen: Diesen benachteiligten Konsumentinnen und Konsumenten sollen die ihnen zustehenden Tickets übergeben werden.
Ticketcorner und Good News haben der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) am 13. Januar 2010 ein Ultimatum gestellt. Grund ist der Vorwurf der SKS: «Ein stattliches Kontingent an Tickets wird wohl bewusst an den offiziellen Kanälen vorbeigeschleust, um so einen profitablen Absatzkanal für Wuchertickets zu haben.» Die SKS wird mit dem Ultimatum aufgefordert, die entsprechende Medienmitteilung bis am Donnerstagmittag von der Website zu entfernen und zu erklären, dass sie keinerlei Beweise habe. Tue die SKS das nicht, werde eine Klage eingereicht, schrieb «Tagesanzeiger online».
Die SKS hat viele verschiedene Indizien, aber keine Beweise für ihre Vermutungen. Daher hat die SKS ihre Medienmitteilung entsprechend angepasst. Die SKS lässt zwar ihre Vermutungen stehen, hält aber fest, dass keine Beweise vorliegen und die Branche die Vorwürfe der SKS bestreitet.
In den vergangenen Tagen hat die SKS zahlreiche Beschwerden von Konsumentinnen und Konsumenten erhalten. Unter anderem zwei Sachverhalte waren Gegenstand der Beschwerden:
• Good News hielt am Freitag, 8. Januar 2010 fest: «90 Prozent der Tickets gelangten heute um 8.00 Uhr in den Vorverkauf». Der Rest des Kontingents gehe an den AC/DC-Fanclub, die VIP-Members des Ticketcorners und an Partner von «Goodnews».
• Ticketcorner liess nach Ausverkauf der Tickets verlauten, dass bis um 10 Uhr (somit während fast zwei Stunden nach dem Ausverkauf der Tickets) noch ein Kontingent für VIP-Members angeboten werde, mit je zwei Tickets pro Member. Wer sich für 49 Franken registriere, habe eine zweite Chance. Die SKS gelangt daher mit einem Schreiben an Ticketcorner darzulegen, wie viele Tickets über die VIP-Membership verkauft worden sind.
Inzwischen musste die Post zugeben, dass der Vorverkauf nicht immer reibungslos vonstatten ging. So erhielten in einigen Fällen Postmitarbeiter Tickets, womit Fans, die vor dem Schalter anstanden, leer ausgingen. Die SKS verlangt von der Post, dass in den Fällen, welche der Post gemeldet wurden, die zu Unrecht benachteiligten Konsumentinnen und Konsumenten die ihnen zustehenden Tickets für das kommende AC/DC-Konzert erhalten.
Die SKS ist überzeugt, dass nun rasche Massnahmen und Transparenz gefordert sind. Sie erwartet daher eine Reaktion von Ticketcorner und der Post.