Sunrise-Surfoption wird doch nicht automatisch aktiviert
SKS ist erfreut über den konsumentenfreundlichen Entscheid von Sunrise
Sunrise lenkt ein: Die Surfoption für 7.50 Franken pro Monat wird doch nur denjenigen Kundinnen und Kunden aufgeschaltet, die sie aktiv wollen. Ursprünglich hatte Sunrise die Surfoption zahlreichen Kundinnen und Kunden automatisch aktiviert. Wer sie nicht wollte, musste sich aktiv abmelden! Diese Praxis des Opt Out führte zu zahlreichen Beschwerden. Die SKS intervenierte bei Sunrise und verlangte die Abkehr vom Opt Out. Daher ist die SKS erfreut über den Entscheid von Sunrise. Er zeigt, dass die dringend nötige Warnung vor Kostenfallen mit Handysurfen unter Respektierung der Konsumentenrechte möglich ist.
Die Idee war gut, die Umsetzung schlecht. Sunrise wollte mit der Aufschaltung der Surfoption die hohen Kosten des Surfens mit dem Handy ihrer Kundinnen und Kunden reduzieren. Tatsächlich hatte die SKS bereits Anfang Jahr vor Kostenfallen gewarnt und hierzu eine Übersicht über die Massnahmen der drei grossen Mobilfunkanbieter publiziert. Ende August schaltete Sunrise einem Teil ihrer Kundinnen und Kunden die Surfoption auf: im ersten Monat gratis, anschliessend für 7.50 Franken pro Monat. Wer die Option nicht wolle, müsse sich abmelden.
Die SKS kritisiert diese in der Telekombranche immer wieder angewendete Methode des «Opt Out» seit langem. Es ist inakzeptabel, dass Konsumentinnen und Konsumenten eine nicht gewollte Dienstleistung aktiv ablehnen müssen, ansonsten gilt sie als verkauft! Die SKS intervenierte bei Sunrise und verlangte: Nur wer sich für die Surfoption aktiv anmeldet, hat diese bestellt (Opt In). Zahlreiche Beschwerden von Sunrise-Kundinnen und -Kunden trafen bei der SKS ein. Nicht nur Vielsurfern, für die die Surfoption tatsächlich nötig ist, sondern auch Wenigsurfern wurde die Surfoption automatisch installiert.
«Wir sind erfreut über den Entscheid von Sunrise, vom Opt Out auf das kundenfreundliche Opt In, also in die aktive Bestellung des Angebots, zu wechseln», freut sich Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. «Dies zeigt, dass Sunrise bereit ist, die Anliegen der Konsumentinnen und Konsumenten ernst zu nehmen.»
Die SKS nimmt mit Befriedigung zur Kenntnis, dass Sunrise SMS-Warnungen an Kundinnen und Kunden versendet, welche für mehr als 10 Franken pro Woche Surfkosten haben. Solche Massnahmen sind nötig: Noch herrscht zu wenig Bewusstsein über die astronomisch hohen Surfkosten (z.B. je nach Anbieter 10 Franken für 1 Minute Filmanschauen!).
Weiter ist die SKS bezüglich Opt Out ans BAKOM gelangt: Wir verlangen eine Klärung, ob solche Opt-Out-Angebote nicht widerrechtlich sind. Sind sie es nicht, wird die SKS eine entsprechende Eingabe machen.