Offener Brief an die Energiedirektoren: Raus aus den fossilen Heizsystemen

Der Konsumentenschutz fordert von den Kantonen in einem offenen Brief die konsequente Förderung von Fernwärmenetzen als Reaktion auf den neusten Klimabericht und den gestiegenen Preisen bei fossilen Energieträgern. Diese Investitionen lohnen sich mittelfristig auch für Mieterinnen und Mieter, dienen dem Klima und machen die Energieversorgung in unserem Land berechenbar und resilient.
Die grossen Preissprünge von fossilen Energieträgern überraschten alle. Durch die kriegerische Auseinandersetzung ist im Moment nicht absehbar, ob es zu einem grösseren Import- oder Exportstopp von russischem Gas kommen wird, und was dies für die Versorgungslage der Schweiz mit Erdgas längerfristig bedeutet. Dies verunsichert die Konsumentinnen und Konsumenten enorm, und gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass mit ihrer Gasheizung der Krieg in Osteuropa mitfinanziert wird.
Sonderbericht des Weltklimarates
Zeitgleich zu den Preissprüngen veröffentlichte der Weltklimarat seinen Sonderbericht zur Klimakrise mit dem Fokus, wie sich die Erderhitzung auf Menschen und Biodiversität auswirkt. Die Wissenschaft ist sich weiterhin einig, dass Treibhausgase schnell gesenkt werden müssen, ansonsten werde die Gelegenheit verpasst, eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern – also auch bei uns in Westeuropa.
Hemmnisse für Fernwärmenetze abbauen
Mit erneuerbarer Energie betriebene Fernwärmenetze schonen nicht nur die Umwelt, sondern sind längerfristig oftmals auch günstiger als fossile Energiequellen und fördern die Resilienz im Energiebereich. Dennoch gibt es grössere Hemmnisse für deren raschen Ausbau, wie zum Beispiel durch die Konkurrenz durch die bereits existierenden Gasnetze, oder fehlende Planungssicherheit für Netzbetreiber.
Offener Brief an die Energiedirektorenkonferenz
Aus diesem Grund fordert der Konsumentenschutz die Kantone auf, grössere und kleinere Fernwärmenetze konsequent zu fördern. Dies kann durch zusätzliche finanzielle Mittel (Anschlussunterstützung oder Gasnetz-Abwrackprämie), zusätzlichen Planungsinstrumenten oder Anschlusspflicht geschehen.
Energieweichen jetzt neu stellen
Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, betont: «Die Kantone haben die einmalige Gelegenheit, den Verbrauch von fossilen Energieträgern zum Heizen zu verringern und damit sowohl der Klimakrise als auch kriegerischen Auseinandersetzungen etwas entgegen zu halten.» Gerade jetzt, wo Konsumentinnen und Konsumenten unter den hohen Preisen leiden, erwarten diese auch konkrete Schritte, wie unsere Heizsysteme berechenbar und resilient gemacht werden können.