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Konsument:innen wollen keine neue Gentechnik ohne verbindliche Regeln

Die Konsument:innen bleiben gegenüber der neuen Gentechnik kritisch. Das zeigt eine repräsentative Sotomo-Umfrage, die der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel mit Unterstützung der Konsument:innen-Organisationen in Auftrag gegeben hat. Die Befragten sprechen  sich klar für eine verbindliche Risikoprüfung, eine strikte Kennzeichnungspflicht sowie Massnahmen zum Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft aus. Das geplante Gentechnik-Spezialgesetz erfüllt diese Konsument:innen-Anliegen nicht. Die Lebensmittelschutz-Initiative, welches diese Forderungen aufnimmt, findet deutliche Zustimmung von links bis rechts.

Die vom Meinungsforschungsinstitut SOTOMO durchgeführte Umfrage bringt zum Vorschein, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung der neuen Gentechnik kritisch gegenübersteht. 51 % der Befragten sprechen sich gegen die Zulassung gewisser Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren aus. 54 % können sich nicht vorstellen, solche Produkte zu kaufen. Die grössten Sorgen der Befragten sind Risiken der Gentechnik für Mensch, Tier und Umwelt, sowie die starke Abhängigkeit von Agrarkonzernen, welche durch den Einsatz von Gentechnik entstehen.

Sollte die neue Gentechnik in Zukunft dennoch zugelassen werden, müssten strenge Regeln für diese gelten. Die Konsument:innen-Umfrage zeigt ein deutliches Verdikt der Befragten: 91% sprechen sich für eine verbindliche Risikoprüfung vor der Zulassung jeder einzelnen Pflanze aus. 90% sind für eine Kennzeichnungspflicht entlang der gesamten Wertschöpfungskette und ganze 78% wollen Massnahmen zum Erhalt der gentechnikfreien Produktion. Diese Zustimmungswerte sind ein klares Signal an die Politik, die Agrarkonzerne sowie die Grossverteiler, welche sich aktuell für eine Deregulierung der neuen Gentechnik einsetzen.

Aus Sicht der Konsument:innen-Organisationen ist klar, dass zukünftige Gesetzgebungen diese Anliegen berücksichtigen müssen. Ist dies nicht der Fall, werden sie vor dem Volk wenig Chancen haben. Das gilt auch für das kürzlich vom Bundesrat vorgelegte Gentechnik-Spezialgesetz, welches viele Forderungen der Konsument:innen missachtet.

Damit der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt auch in Zukunft garantiert ist und die gentechnikfreie Landwirtschaft geschützt bleibt, hat der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel die Lebensmittelschutz-Initiative lanciert. In der Sotomo-Umfrage findet die Initiative grosse Unterstützung. Aktuell würden 59% der Befragten der Initiative zustimmen. Diese beinhaltet als zentrale Forderungen  eine verbindliche Risikoprüfung und Kennzeichnung, sowie Koexistenzregelungen und ein Verbot von Patenten auf gentechnikfreies Saatgut.

Zum Bericht von Sotomo