Hormonfleisch, nein danke!

Weder in der Schweiz noch in der EU darf Fleisch mit Hilfe von Antibiotika und Hormonen zur Leistungsförderung hergestellt werden. In den USA, Brasilien oder Australien ist diese Produktionsmethode jedoch zugelassen, sie erlaubt eine schnellere und damit kosteneffizientere Mast der Tiere. Während die EU den Import von diesem Fleisch verbietet, verlangt die Schweiz lediglich die Deklaration. Zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch aus ethischen Bedenken verlangt die SKS zusammen mit ihren Allianzpartnern ACSI und FRC ein Verbot auch für die Schweiz.
Warum sollen Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz Fleisch aufgetischt bekommen, welches in der EU unter anderem deshalb verboten ist, weil negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Konsumentinnen und Konsumenten befürchtet werden? Die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen spricht sich aber auch aus weiteren, triftigen Gründen gegen eine weitere Einfuhr dieses Fleisches aus:
- Viele Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten wollen eine natürliche, nachhaltige und tierfreundliche Lebensmittelproduktion, welche Tiere nicht nur als ein Produktions- und Kostenfaktor ansieht. Die Tiermast mit Leistungsförderern ist für diese Konsumentinnen und Konsumenten ethisch und moralisch nicht zu vertreten.
- Die Deklaration ist ein ungenügendes Instrument, um Konsumentinnen und Konsumenten einen bewussten Kaufentscheid zu ermöglichen: Obwohl die Detailhändler mit dem Angebot von solchem Fleisch sehr zurückhaltend sind, hat sich die Importmenge in der Schweiz zwischen 2008 und 2013 von 320 Tonnen auf auf nahezu 1’300 Tonnen Fleisch erhöht. Dieses Fleisch verschwindet im Gastrokanal (wie Restaurants, Kantinen, Heime und Spitäler, Schnellimbiss). Besonders in diesem Bereich gibt es grosse Lücken bezüglich der gesetzlich vorgeschriebenen Deklaration. Der Gast erfährt oft nicht, was für Fleisch auf seinem Teller landet.
- Wird vorschriftsgemäss deklariert, wird dieser Hinweis oft derart klein oder ungünstig platziert, dass er kaum wahrgenommen werden kann. Von einer bewussten Entscheidung der Konsumenten für Hormonfleisch kann also auch hier nicht die Rede sein.
- Der Einsatz von nicht-hormonellen Leistungsförderern wie Ractopamine zeigt, dass mehr neue solche Substanzen auf den Markt kommen und eingesetzt werden. Toleriert die Schweiz den Import von solchem Fleisch weiterhin, unterstützt sie damit auch diese unethischen Produktionsmethoden.