Offener Brief an Swisscom-CEO Carsten Schloter
Kampf dem Boxenzwang: Bluewin TV nicht betroffen
Drei Wochen wartete die SKS vergeblich auf eine von der Swisscom versprochene Stellungnahme – nun schreibt SKS-Präsidentin und Ständerätin Simonetta Sommaruga einen offenen Brief an Swisscom-CEO Carsten Schloter. Sie möchte wissen, warum Swisscom ihre Motion gegen den Boxenzwang im digitalen Kabelfernsehen bekämpft. Bluewin TV funktioniert via Telefonleitung. Im Gegensatz zum digitalen Kabelfernsehen gibt es weder internationalen Standards noch digitale Fernseher. Daher betrifft die Motion Bluewin TV nicht, was klar aus der Motion hervorgeht.
Der Kampf um den Boxenzwang im digitalen Kabelfernsehen geht in die letzte Runde. Nicht nur der Verband der Kabelnetzbetreiber Swisscable, auch die Swisscom bekämpft die Motion von SKS-Präsidentin und Ständerätin Simonetta Sommaruga gegen den Boxenzwang der Kabelnetzbetreiber. Dabei betrifft die Motion Bluewin TV gar nicht.
Seit drei Wochen wartet die SKS vergeblich auf eine Stellungnahme von Swisscom hierzu, obwohl uns diese mehrmals in Aussicht gestellt worden ist. SKS-Präsidentin und Ständerätin Simonetta Sommaruga richtet sich daher mit einem offenen Brief an den Swisscom-CEO Carsten Schloter. Darin hält Simonetta Sommaruga klar fest, dass die Motion keine Änderungen von Bluewin TV verlangt, und sie fordert Swisscom auf, dies entsprechend zu kommunizieren.
«Im Titel der Motion, im Motionstext wie auch in der Begründung wird klar von der digitalen Verbreitung in Kabelnetzen gesprochen», betont SKS-Präsidentin Simonetta Sommaruga. «Der Einsatz von Swisscom gegen meine Motion ist für mich daher unverständlich.» Bluewin TV wird via Telefonleitung übertragen und basiert auf der Internet-Protocol-Technologie. Die Technologie ist somit eine ganze andere als im Kabelnetz.
Die Motion auf Bluewin TV zu beziehen ist nicht sinnvoll. Denn im Gegensatz zum Kabelfernsehen gibt es keine Fernseher auf dem Markt, welche einen Digitalempfänger für Internet Procotol Television (IPTV) eingebaut haben. Genauso wenig gibt es alternative Set-Top-Boxen. Denn in diesem Bereich sind – ebenfalls im Gegensatz zum digitalen Kabelfernsehen – keine internationalen Standards entwickelt, welche die Hersteller von Fernsehern und von Set-Top-Boxen anwenden könnten. Daher hat Swisscom für die Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer ein eigenes Fernsehangebot entwickelt. Die SKS würdigt diese Innovation.
Auch der Verband der Kabelnetzbetreiber Swisscable behauptete jüngst, Bluewin TV sei von der Motion betroffen. Dies erstaunt: Swisscom ist nicht Mitglied von Swisscable. Noch im November 2006 strich Swisscable die Unterschiede zwischen Kabelfernsehen und Fernsehen via Telefonleitung heraus.