Fragen zu Konsum oder Recht? Hier finden Sie über 400 Antworten
Online-Ratgeber

Was muss ich beim Grillieren alles beachten?

Grillieren gehört für viele zu einem der grossen Sommervergnügen. Am Grill oder an der Feuerstelle im Garten, auf dem Balkon oder irgendwo in der Natur gilt es aber einiges zu beachten. Hier finden Sie Tipps, wie Sie das Grillerlebnis sicher, hygienisch und nachhaltig gestalten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu grillieren. Ein Gas- oder Elektrogrill hat den Vorteil, dass die Zeit zum Vorheizen sehr kurz ist und durch den Rauch weniger gesundheitsschädliche Stoffe entstehen. Auch das Entsorgen der Asche entfällt. Hingegen schätzen viele Grillliebhaber:innen den Geschmack von Grillgut, das auf dem Holzkohlefeuer zubereitet wurde.

  • Einweggrills sind nicht zu empfehlen, da sie sehr viel Abfall verursachen. Entscheidet man sich doch für einen Einweggrill, muss dieser unbedingt korrekt entsorgt und darf nicht einfach in der Natur zurückgelassen werden. Einige Gemeinden bieten extra Sammelstellen zur Entsorgung an.  Zu einer guten Grillausrüstung gehören ausserdem eine Schürze, Handschuhe und eine Grillzange, um sich vor Fettspritzern und Verbrennungen zu schützen.
  • Um gefahrlos zu grillieren brauchen Sie einen festen und sicheren Standplatz. Keinesfalls darf ein Holzkohlegrill in Innenräumen oder der Garage entfacht werden, da das entstehende Kohlenmonoxid zu tödlichen Vergiftungen führen kann. Auch offene Türen und Fenster ändern daran nichts.
  • Ein Einweggrill darf nicht direkt auf einer Rasenfläche stehen. Die Wiesenflächen darunter nehmen grossen Schaden.

Grillkohle und Technik

Achten Sie beim Kauf von Grillkohle auf das FSC-Siegel, welches Produkte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung kennzeichnet. Holzprodukte ohne nähere Kennzeichnung können auch aus Raubbau an Urwäldern stammen. Geeignet sind auch Briketts aus Reststoffen, wie zum Beispiel Maisspindeln, Olivenkerne oder Kokosnussschalen. Diese sind jedoch nicht überall erhältlich.

Für den Holzkohlegrill sollten unbedingt Briketts oder Holzkohle verwendet werden. Denn Holz und Altpapier können beim Abbrennen krebserregende Stoffe freisetzen, die durch den Rauch auf das Grillgut gelangen. Die Grillwaren sollten erst auf den Rost gelegt werden, wenn kein Rauch mehr aufsteigt und sich eine weisse Ascheschicht gebildet hat. Wenn Sie eine Grillschale aus Edelstahl verwenden, verhindern Sie, dass Fett auf die Heizschlange oder in die Glut gelangt und schützen sich somit vor Fettspritzern und Verbrennungen. Zudem sollte auf das Bespritzen mit Bier oder das Bestreichen mit Marinade während dem Grillieren verzichtet werden. Verkohlte Stellen des Grillguts sollten nicht gegessen werden.

Weniger (Fleisch) ist mehr

Grillieren ja, aber was? Geniessen Sie Fleisch bewusst und in kleinen Mengen. Essen Sie sich lieber an feinen Salaten oder anderen Beilagen satt. Wenn Sie weniger Wurst und Fleisch konsumieren, ist das nicht nur gesünder, sondern lässt auch finanziellen Spielraum für Produkte aus besserer Tierhaltung oder für Bioprodukte. Pökelfleisch – wie Cervelat, Räucherspeck oder Bockwurst – ist zum Grillieren nicht geeignet! Beim Erhitzen kann das Pökelsalz in krebserregende Stoffe verwandelt werden.

Es muss nicht immer Fleisch sein

Es muss nicht immer Fleisch sein! Im Internet findet sich eine Vielzahl vegetarischer Rezepte für den Grill. Für Käseliebhaber eignet sich besonders Halloumi oder Grillkäse, der auch nach dem Erhitzen seine feste Struktur behält. Auf keinen Fall sollten Käse oder andere salzige Produkte in Alufolie eingewickelt werden. Dadurch könnte Aluminium herausgelöst werden. Wird der Käse in einer Aluschale verkauft, ist diese meist beschichtet und somit zum Grillieren geeignet.

Gemüsesorten, die sich besonders eignen, sind Auberginen, Zucchetti, Champignons, Fenchel, Spargel, Maiskolben, Peperoni, Kartoffeln oder Zwiebeln. Achten Sie beim Kauf darauf, saisonales Gemüse auszuwählen. Das Grillgemüse sollte mit Öl bestrichen werden. Voluminöse Produkte können vorgegart oder in Scheiben auf den Grill gelegt werden. Auch Früchte eignen sich als Grillgut, beispielsweise als Beilage oder Dessert.

Gewürze und Hygiene beim Grillieren

Das Grillgut sollte erst nach dem Grillieren gesalzen werden, da es ansonsten zu viel Wasser verliert und trocken wird. Werden Grillschalen aus Aluminium oder Alufolie verwendet, sollte erst auf dem Teller gewürzt werden. So kann man vermeiden, dass Aluminium herausgelöst und auf die Grillwaren übertragen wird. Vor dem Austrocknen schützt hitzestabiles Öl. Wer Marinaden mag, sollte das Grillgut am besten selber marinieren. So können Sie Zusatzstoffe vermeiden und die Beschaffenheit des Fleischs besser beurteilen. Beim Marinieren gilt: das Grillgut komplett mit Marinade bedecken und je nach Geschmack und Grillware 30 Minuten bis 24 Stunden im Kühlschrank einwirken lassen. Je dicker das Fleisch, desto länger sollte es mariniert werden. Vor dem Grillieren tupfen Sie die Marinade am besten ab.

Gekühlte und gefrorene Produkte sollten nach dem Einkaufen nicht lange herumstehen, räumen Sie diese also umgehend in den Gefrier- oder Kühlschrank. Sind die Lebensmittel einmal aufgetaut, dürfen sie nicht wieder eingefroren werden. Fleisch sollte unbedingt im Kühlschrank bei unter 5°C gelagert werden. Bei warmen Temperaturen sollte man es nicht ungekühlt herumstehen lassen.

Rohe tierische Produkte können krankheitserregende Keime enthalten. Um eine Übertragung der Keime auf andere Lebensmittel zu vermeiden, sollten unbedingt verschiedene Schneidebretter und Küchenutensilien wie Besteck und Teller verwendet werden. Alles was mit dem rohen Fleisch in Kontakt kam, sollte gut mit heissem Wasser und Spülmittel gereinigt werden. Zudem sollte man nie die Reste einer Marinade für rohe Speisen wie Salatsaucen verwenden. Sie sollten auch darauf achten, die Finger nicht in den Mund zu führen, nachdem Sie mariniertes Fleisch auf dem Grill platziert haben. Fleisch, besonders Geflügel und Hamburger, sollte immer gut durchgebraten sein. Um Keime abzutöten, sollten die Grillwaren auf mindestens 70° C erhitzt werden. Hat man keine Kühlmöglichkeit, sollte man auf Speisen mit rohen Eiern – wie Mayonnaise oder Schokoladenmousse – verzichten.

In diesem Zusammenhang interessant für Sie:

Benötigen Sie weitere Informationen? Vereinbaren Sie einen Beratungstermin: