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Stopp! Keine Werbung mehr für Junkfood für Kinder!

Schweizer Konsumentenorganisationen unterstützen Kampagne für Werbeverbot

Eines von fünf Kindern ist übergewichtig, eines von zwanzig sogar fettleibig: Die Schweiz kann sich der internationalen Entwicklung in Bezug auf Übergewicht nicht entziehen. 220 Konsumentenorganisationen aus 115 Ländern, die sich zu Consumers International (CI) zusammengeschlossen haben, verlangen ein Werbeverbot für Lebensmittel, die zu süss, zu fett oder zu gesalzen sind. Die vier Schweizer Konsumentenorganisationen unterstützen diese Kampagne.

20 Prozent der Kinder sind übergewichtig, 6 Prozent sogar fettleibig: Die Schweiz kann sich der weltweiten Übergewichtsepidemie nicht entziehen. Ursachen sind mangelnde körperliche Bewegung und sowie eine Ernährung mit zu fetten, zu süssen und zu salzigen Lebensmitteln. So hat die FRC 12 Frühstücksflocken für Kinder analysiert und festgestellt, dass keine davon eine ausgewogene Zusammensetzung aufweisen. Alle enthalten entweder zu viel Zucker oder zu viel Salz. Die Bemühungen der Eltern, gesunde Lebensmittel zu wählen, werden durch die enormen Marketing-Budgets der Firmen sabotiert. Fernsehwerbung, auffällige Verpackungen, Spielzeug zum Sammeln oder Spiele im Internet – damit werden die jungen Kunden bei der Stange gehalten. Dieser Werbeaufwand wird zudem fast ausschliesslich für Produkte betrieben, welche nicht gesund sind. Ein Bericht von WHO-Experten im Jahr 2006 zeigt eindrücklich, dass die Werbung die Nachfrage bei Kindern für diese Produkte ankurbelt.

Die weltweite Kampagne von CI verlangt von der WHO, einen international gültigen Code für die Werbung auszuarbeiten, welche sich an Kinder richtet. Die Regierungen der einzelnen Länder sollen den Code anschliessend über nationale Gesetze konkretisieren und umsetzen.

Diese Forderung wird im Frühling 2009 in Genf deponiert.

Der Code umfasst Lebensmittel und Getränke mit einem erhöhten Gehalt an Fett, Zucker und Salz, welche sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren richtet. Er verlangt:

  • Ein TV-Werbeverbot zwischen 6.00 und 21.00 Uhr für diese Produkte
  • Kein Marketing, welches die neuen Medien einbezieht (Websites, SMS, etc.)
  • Keine Werbung in Schulen oder an anderen Orten, die vorwiegend von Kindern frequentiert werden
  • Keine Promotion mit Hilfe von Geschenken, Gadgets oder anderem Spielzeug, das gesammelt wird
  • Kein Bezug auf berühmte Persönlichkeiten, Comicsfiguren oder Wettbewerben