Einseitige Perspektive des Bundesrates!
Bundesrätliches Nein zur Gentechfrei-Initiative
Der Bundesrat hat sich heute gegen die Gentechfrei-Initative ausgesprochen. Für die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ist es unverständlich, dass der Bundesrat einzig die Argumente der Wirtschaft berücksichtigt. Er übergeht damit die ablehnende Haltung des überwiegenden Teils der Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber GVO-Lebensmitteln.
Der Bundesrat überzeichnet in seiner Botschaft die Probleme, welche ein Gentech-Moratorium mit sich bringen könnte und will die Vorteile nicht sehen, bedauert die SKS den heutigen Entscheid des Bundesrates, die Gentechfrei-Initative nicht zu unterstützen.
Schade, denn damit zeigt der Bundesrat einmal mehr viel Verständnis für die Wirtschaft, aber wenig für die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten. Diese lehnen GVO-Lebensmittel grossmehrheitlich ab. Das haben auch die Bauern erkannt und setzen sich gemeinsam mit Konsumenten-, Entwicklungs-, Tierschutz-, Gesundheits- und Umweltorganisationen für die Gentechfrei-Initative ein.
Die Gentechfrei-Initative bringt einige bedeutende Vorteile mit sich:
- Konsumentinnen und Konsumenten können sich darauf verlassen, dass Schweizer Landwirtschaftsprodukte gentechfrei produziert werden.
- Die Initiative erlaubt eine Denkpause und ein besseres Abschätzen der Gefahren und Probleme, welche die Anwendung der Gentechnik mit sich bringen.
- Die Schweizer Landwirtschaft bleibt gentechfrei – ein Verkaufsargument, das je länger je mehr zählt. Gerade angesichts der immer stärkeren internationalen
- Konkurrenz ist dies für die Schweizer Landwirtschaft von grosser Bedeutung.
- Die Kosten der Warenflusstrennung und der Kontrolle fallen für diese Zeit weg.
- Der kleinräumigen Schweizer Landwirtschaft bleiben die Probleme von Kontaminationen durch GVO-Pflanzen zumindest für diese Zeit erspart.
Trotz der ablehnenden Haltung des Bundesrates ist die SKS überzeugt, dass das Parlament und vor allem das Volk dem Anliegen der Initiative positiv gegenüberstehen.
Stiftung für Konsumentenschutz
Bern, 18. August 2004