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Holzdeklarationen: Nur ein Viertel ist korrekt

Ein Viertel der kontrollierten Betriebe deklariert das Holz korrekt und vollständig, aber jedes zweite Unternehmen hat kein einziges Produkt richtig deklariert! Das Kontrollergebnis des Eidgenössischen Büros für Konsumentenfragen fällt damit für 2024 noch schlechter aus als im Vorjahr. Die Behörden müssen endlich dafür sorgen, dass diese Informationspflicht von der Holzbranche ernst genommen und umgesetzt wird.

Um was für ein Holz handelt es sich und woher kommt es? Auf diese beiden wichtigen Fragen sollen Konsument:innen ungefragt eine Antwort erhalten. Denn seit 2012 muss Holz deklariert werden. Bis sich solche Gesetzesänderungen durchsetzen, braucht es in der Regel ein paar Jahre. Dass die Holzdeklaration aber nach 12 Jahren wieder schlechter umgesetzt wird, ist ein Armutszeugnis für die Branche.

Die Erhebung des Büros für Konsumentenfrage BFK zeigt deutlich, dass viele Unternehmen die Deklarationspflicht links liegen lassen. Auch wenn das BFK den Fokus auf diejenigen Unternehmen legt, bei denen das Risiko einer mangelhaften Deklaration gross ist, ist das Ergebnis und der Vergleich mit den letzten Jahren sehr ernüchternd. Ein Viertel der Unternehmen hat korrekt deklariert, ein Viertel teilweise und in etwas mehr als der Hälfte der Unternehmen fanden die Kontrolleur:innen kein einziges korrekt angeschriebenes Holzprodukt vor. In 102 Kontrollen wurden 1’010 Produkte überprüft.

Deutlich schlechtere Zahlen als 2023

Im Vorjahr waren die Angaben immerhin in 41 Prozent der Betriebe nicht zu beanstanden. Teilweise korrekt haben 23.5 Prozent und lediglich in 33 Prozent der Unternehmen war kein einziges Produkt vollständig deklariert.

Bei rund zwei Drittel der Unternehmen, deren Produkte vom BFK beanstandet wurden, seien Verwaltungsstrafverfahren durchgeführt und gegen die verantwortlichen Personen Bussen verhängt worden, teilt das BFK in der Medienmitteilung mit. Bei etwa einem Drittel dieser Unternehmen seien nur geringfügige Verstösse gegen die Deklarationsvorschriften vorgelegen, so dass keine Sanktionen ergriffen wurden.

Lasche Sanktionen?

Der Konsumentenschutz befürchtet, dass die Sanktionen keine ernsthafte Motivation für die Unternehmen darstellen, um endlich korrekt zu deklarieren. Er fordert, dass diese Transparenz endlich mit der notwendigen Sorgfalt und Gründlichkeit hergestellt wird. Die Anforderungen der Holzdeklaration müssen erfüllt werden. Sogar wenn die Unternehmen deklarieren, bleiben ihnen so grosse Schlupflöcher, dass der Informationgsgehalt für die Konsument:innen stark beschränkt wird. Das zeigt dieser Artikel der Tageszeitung Blick.

Der Konsumentenschutz setzt sich seit vielen Jahren für eine vollständige Information ein. Er hat gemeinsamen mit weiteren Organisationen die Bemühungen, die Holzdeklaration wieder abzuschaffen, vor fünf Jahren erfolgreich abgewehrt.