Weniger Zucker für mehr Gesundheit
			
						
			
	
			
		Die Schweiz isst zu viel Zucker. Das schadet der Gesundheit und führt zu Übergewicht. Darunter leiden in der Schweiz bereits 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Die Allianz Ernährung und Gesundheit und mit ihr der Konsumentenschutz fordern konkrete Massnahmen: Der Verzehr von Zucker muss eingedämmt werden. Das Angebot von Süssgetränken und Süssigkeiten sowie die Werbung für zuckerhaltige Produkte sind zu beschränken.
Mehr als 2,2 Millionen Menschen in der Schweiz leiden an nichtübertragbaren chronischen Krankheiten (NCDs). Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Diabetes oder Krebs. Mitverursacht werden diese Krankheiten zu einem entscheidenden Teil durch übermässigen Zuckerkonsum. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt pro Tag 25 Gramm. In der Schweiz sind es im Durchschnitt mehr als das Vierfache. Dabei nehmen Konsumentinnen und Konsumenten rund 85 % des Zuckers über Süssgetränke und Süssigkeiten auf. Besonders problematisch ist, dass bereits jedes sechste Kind übergewichtig ist.
Übergewicht und die Folgekrankheiten sind aber nicht nur eine sehr hohe körperliche und seelische Hypothek für die Betroffenen, sondern belasten auch das Gesundheitssystem enorm: Die NCDs verursachen 80 % der direkten Gesundheitskosten. Es ist höchste Zeit, den Zuckerkonsum einzuschränken.
Zuckermanifest fordert stärkere Regulierung
Deshalb haben die Allianz Ernährung und Gesundheit sowie die Westschweizer Initiative Maybe less Sugar ein Zuckermanifest lanciert. Dieses fordert Massnahmen gegen die Zuckerflut und will so den schwerwiegenden Folgen entgegenwirken. Vor allem Kinder müssen besser geschützt werden, besonders vor der aggressiven Bewerbung. Eine Untersuchung des Konsumentenschutzes sowie der FRC und ACSI im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass 94 % der Produkte auf dem Schweizer Markt, die sich an Kinder richten, zu süss, zu salzig oder zu fettig sind. Sie dürften gemäss den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO gar nicht beworben werden.
Die Allianz hat ihre Forderungen in einem Zuckermanifest zusammengefasst, das von zahlreichen medizinischen Organisationen unterstützt wird. Das Zuckermanifest fordert:
- weniger Zucker und keine künstlichen Süssstoffe in Produkten, welche Kinder und Jugendliche ansprechen
 - ein eingeschränktes Angebot an Süssgetränken und Süssigkeiten in Schulen, Tagesschulen und Kindertagesstätten
 - mehr Trinkwasser im Angebot dieser Einrichtungen, aber auch in Institutionen, Unternehmen und bei Veranstaltungen
 - keine Werbung für stark zuckerhaltige Produkte, die für Kinder bestimmt sind
 - keine gesundheitsbezogenen Auslobungen von gesüssten Lebensmitteln
 - die Stärkung der Ernährungskompetenz der Bevölkerung
 - die Einführung des Nutri-Scores auf allen Produkten
 - eine Steuer auf Süssgetränke sowie Getränke mit künstlichem Süssstoff
 - die Förderung des Konsums von Früchten und Gemüse sowie ausgewogenen Lebensmitteln
 
Die freiwilligen Massnahmen wie die Zuckerreduktions-Strategie des Bundes oder die Beschränkung der Werbung durch den Swiss Pledge greifen zu wenig und zu langsam. Es müssen verbindliche Massnahmen eingeführt werden – zum Schutz der Gesundheit aller Konsumentinnen und Konsumenten und ganz besonders der Kinder und Jugendlichen.
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