Nutri-Score gewinnt an Boden

Der Nutri-Score, eine vereinfachte Kennzeichnung der Lebensmittel-Nährwerte, gewinnt an Boden: Sieben Länder, darunter auch die Schweiz, koordinieren die Einführung und Verbreitung dieses freiwilligen Kennzeichnungssystems. Der Konsumentenschutz begrüsst dies sehr. Nach dem jahrelangen Engagement für eine verständliche Nährwertkennzeichnung ist dies ein weiterer Schritt für eine vereinfachte, verständliche und sichtbare Nährwert-Information für die Konsumentinnen und Konsumenten.
Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Spanien und die Schweiz haben sich zusammengetan und wollen koordiniert die Einführung des Nutri-Scores fördern (siehe die Medienmitteilung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV).
Der Konsumentenschutz und seine Partnerorganisationen FRC und ACSI begrüssen diesen Schritt sehr. Er ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass der Nutri-Score auch offiziell als das anerkannte Kennzeichnungssystem für die Zusammensetzung und Nährwerte von Lebensmitteln in diesen Ländern gilt. Die Konsumentenschutz-Organisationen hatten sich europaweit seit vielen Jahren für ein solches System eingesetzt. Als die Industrie sich dem Druck nicht mehr widersetzen konnte, drohten plötzlich mehrere, unterschiedliche Systeme auf den Markt gebracht zu werden. Ein für die Konsumentinnen und Konsumenten schwer verständliches Wirrwarr wäre die Folge gewesen.
Nun bekräftigen die Behörden der sieben Länder, dass sie dem Nutri-Score den Weg ebnen wollen. Das freut den Konsumentenschutz. Er wird zusammen mit den Partnerorganisationen auch weiter daran arbeiten, dass mehr Firmen ihre Produkte entsprechend kennzeichnen. Neben kleineren Firmen haben Danone, Nestlé, Coop und Migros begonnen, ihre Produkte teil- oder versuchsweise mit der farbigen Kennzeichnung auszustatten. 56 Marken und mehr als 1300 Produkte sind bereits oder werden demnächst mit dem Nutri-Score-Logo gekennzeichnet.
Eine erfreuliche Entwicklung. Der Konsumentenschutz bedauert allerdings, dass die Kennzeichnung freiwillig bleibt. Produkte mit unvorteilhaften Nährwerten werden auch in Zukunft nur die Nährwerttabelle auf der Rückseite aufweisen. Kinder, Jugendliche oder an Ernährung wenig Interessierte können diese jedoch oft nicht verstehen.
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