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Etappensieg für Fair-Preis-Initiative

Wichtiger Erfolg für die Fair-Preis-Initiative: Der Ständerat hat heute entschieden, dass sich Unternehmen in der Schweiz besser gegen überhöhte Preise von ausländischen Herstellern wehren können. Davon würden auch die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz profitieren, die heute für die genau gleichen Produkte oft deutlich mehr bezahlen müssen als im Ausland. Im Gegensatz zum Nationalrat will der Ständerat aber nicht gegen Preisdiskriminierungen beim Online-Shopping vorgehen.

Etappensieg im Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz: Der Ständerat hat sich heute bei der Beratung des indirekten Gegenvorschlags der Fair-Preis-Initiative für eine Verschärfung des Kartellgesetzes ausgesprochen. Schweizer Unternehmen müssen Produkte heute häufig über einen Generalimporteur in der Schweiz beziehen, der oft massiv höhere Preise verlangt als der Hersteller im Ausland. Diesem “Schweiz-Zuschlag” soll nun ein Riegel geschoben werden. Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen von der Belieferung abhängig ist, weil es nicht auf ein anderes Produkt ausweichen kann und sich der Generalimporteur missbräuchlich verhält. Wenn die Unternehmen in der Schweiz Waren künftig zu fairen Preisen einkaufen können, profitieren auch die Konsumentinnen und Konsumenten, die derzeit für die genau gleichen Produkte oft deutlich mehr bezahlen als im Ausland.

Online-Shops: Debatte um Geoblocking-Verbot geht weiter

Heute können Konsumenten aus der Schweiz oft nicht direkt bei ausländischen Online-Shops bestellen, sondern werden auf die Schweizer Website des Anbieters verwiesen, wo die Waren und Dienstleistungen dann jedoch oft deutlich teurer sind. Zum Beispiel kosten die exakt gleichen Kleider in der Schweiz durchschnittlich 25% mehr als in Deutschland, Italien oder Frankreich. Kunden aus der Schweiz können jedoch nicht direkt in den ausländischen Online-Shops von Esprit, H&M, Zara, Mango, Vero Moda oder anderen Anbieter bestellen, sondern nur auf deren Schweizer Website, wo die Kleider dann deutlich teurer angeboten werden. Im Gegensatz zum Nationalrat hat es heute der Ständerat jedoch abgelehnt, diese Praxis (sogenanntes Geoblocking) zu verbieten und damit den Konsumenten in der Schweiz zu ermöglichen, direkt bei diesen ausländischen Shops einzukaufen. Da sich der National- und Ständerat uneinig sind, werden sie diese Frage -voraussichtlich im Frühling- noch einmal diskutieren. Der Konsumentenschutz wird sich weiterhin für faire Preise einsetzen.

Mehr zum Thema Geoblocking-Verbot heute in der Sendung “Espresso” von SRF