Cassis-de-Djion: Abschaffen ist kein Gewinn

Der Nationalrat schlägt sich auf die Seite der Bauern statt auf die Seite der Konsumentinnen und Konsumenten: Er hat heute die Motion Jacques Bourgeois angenommen, welche verlangt, dass Lebensmittel nicht dem Cassis-de-Dijon-Prinzip unterworfen werden. Die SKS bedauert dies und zählt nun auf den Ständerat.
Unbestritten ist, dass das Cassis-de-Dijon-Prinzip weder die befürchteten Nachteile noch die grossen Einsparungen gebracht hat. Aus Sicht der SKS ist es aber sinnvoll, dieses Prinzip auch weiterhin beizuhalten: Es hilft, den abgeschotteten Schweizer Markt ein wenig zu öffnen. Entgegen den Befürchtungen ist der Schweizer Markt nicht von minderwertigen Produkten überschwemmt worden.
Zudem erachten viele Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten die Produkte von europäischen Ländern nicht als minderwertig oder qualitativ ungenügend, dies belegt der boomende Einkaufstourismus Tag für Tag. Die SKS zählt darauf, dass nun der Ständerat der Bauernlobby weniger Gehör schenkt und weiterhin für das Cassis-de-Dijon-Prinzip bei den Lebensmitteln setzt. Denn um den Schweizer Markt zu stützen, ist die Abschottung nicht der richtige Weg, besonders das die Konsumentinnen und Konsumenten wissen wie diese Abschottung umgangen werden kann.
Analyse TagesAnzeiger