Heilmittelgesetz: Nationalrat will bereits florierendes Geschäft über Prämien fördern

Im Rahmen der zurzeit laufenden Revision des Heilmittelgesetzes (HMG) will der Nationalrat Unternehmen, welche Medikamente gegen seltene Krankheiten entwickeln, mit einem befristeten Monopol belohnen. Damit sollen die Entwicklung solcher sogenannter Orphan Drugs gefördert und Angebotslücken geschlossen werden. In Tat und Wahrheit geht es aber nur darum, der Pharmaindustrie noch höhere Gewinne zu ermöglichen. Denn das Geschäft mit seltenen Krankheiten floriert schon heute.
In den USA und in der EU bestehen bereits seit Jahrzehnten solche und ähnliche Vorteile für die Entwickler von Orphan Drugs. Zudem werden deren Preise sehr viel höher als diejenigen von anderen Medikamenten angesetzt . Während eine Therapie gegen häufige Krankheiten durchschnittlich 5153 SFr./Jahr kostet, werden für Therapien gegen seltene Krankheiten im Schnitt 98’500 SFr./Jahr bezahlt. Entsprechend ist dies für Pharmaunternehmen ein sehr lukratives Geschäft geworden und es werden laufend neue Medikamente für diesen Bereich entwickelt. Die nun von den Pharmavertretern im Nationalrat angestrebte Regelung verfolgt also einzig und allein das Ziel, der Industrie auf Kosten der Prämienzahler noch höhere Profite zu ermöglichen.
Weitere Informationen:
- Artikel NZZ: Das Geschäft mit Orphan Drugs und seltenen Krankheiten
- Artikel Tages-Anzeiger: Revision des Heilmittelgesetzes.