Cablecom hebt Set-Top-Boxenzwang endlich auf!
SKS verlangt von BAKOM und Cablecom Nachbesserungen für konsumentenfreundliche Lösung
Der lästige Set-Top-Boxenzwang fällt! Cablecom wird ihn am 1. September aufheben, wie heute bekannt gegeben wurde. Die SKS ist erfreut über die Früchte ihres jahrelangen Kampfes. Leider setzt Cablecom dabei auf den kundenunfreundlichen Standard CI+ statt auf das Aufheben der Grundverschlüsselung, womit der Fernsehgenuss weiterhin eingeschränkter bleibt als nötig wäre. Die von Cablecom vorgesehene Lösung ist dabei «erstaunlich» kompatibel mit dem schwachen Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Motion von SKS-Präsidentin Simonetta Sommaruga. Die SKS wird daher Nachbesserungen vom BAKOM und von Cablecom verlangen – damit der Boxenzwang am 1. September 2010 konsumentenfreundlich fällt!
Cablecom hebt den Set-Top-Boxenzwang am 1. September auf! Die SKS ist erfreut, dass ihre jahrelangen Bemühungen endlich Früchte getragen haben. Denn die meisten Fernseher verfügen bereits über einen eingebauten Digitalreceiver, sodass die Set-Top-Box technisch überflüssig ist. Die Fernsehliebhaber beschwerten sich unter anderem über schlechtere Bildqualität, 2 Fernbedienungen, langsameres Umschalten oder zu hohen Stromverbrauch etc. Dies musste Cablecom nun auch einsehen und kommt damit den Bedürfnissen der Konsumentinnen und Konsumenten entgegen.
«Wir bedauern allerdings sehr, dass Cablecom dabei auf das System CI+ setzt», hält Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, fest. «Mit diesem System kann verhindert werden, dass die Fernsehliebhaber Sendungen aufnehmen oder Werbepausen überspulen.» Der heute gängige Standard CI ist etabliert in allen modernen Fernsehgeräten. Warum setzt Cablecom auf CI+?
Wer auf die Set-Top-Box verzichtet, muss neu lediglich eine so genannte DigiCard erwerben. Diese kostet einmalig 99 Franken. Die SKS begrüsst, dass keine wiederkehrenden Abonnementsgebühren erhoben werden. Angesichts des Preises von monatlich 4 Franken für die Set-Top-Box und die Einschränkung durch CI+ sind 99 Franken jedoch zu hoch.
Die SKS begrüsst die Anstrengungen des Preisüberwachers. Die HD-Set-Top-Box kostet statt 15 Franken Miete wie heute nur noch 4 Franken. Hingegen werden nur noch 55 Sender digital angeboten, beispielsweise fehlen noch ARD oder ZDF in HD-Qualität.
Cablecom wird den Boxenzwang abschaffen, 2 Jahre nachdem der Nationalrat einen entsprechenden Grundsatzentscheid gefällt hat. Zudem ist die jetzige Lösung der Cablecom erstaunlich kompatibel mit dem schwachen Gesetzesentwurf des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM), das mit der Umsetzung der Motion von SKS-Präsidentin und Ständerätin Simonetta Sommaruga beauftragt ist. Dies lässt vermuten, dass in den letzten 2 Jahren vor allem auf Zeit gespielt wurde – auf dem Buckel der Konsumentinnen und Konsumenten. Mit der jetzigen Lösung will Cablecom Tatsachen schaffen, um eine Verschärfung der Gesetzesänderung zu verhindern. Dies lässt sich die SKS nicht bieten: Sie wird vom BAKOM und von Cablecom Nachbesserungen verlangen, damit der Boxenzwang am 1. September 2010 auf eine konsumentenfreundliche Art und Weise fällt!