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Sehr geehrter Herr Bundesrat Couchepin!

Sie spielen auf Zeit: Mit der Begründung, dass die Sofortmassnahmen zur Senkung der Medikamentenpreise zuerst noch in der Eidgenössischen Arzneimittelkommission diskutiert werden müssen, verschleppen Sie den Entscheid auf Ende Juni. Das ist unverständlich, tagte doch diese Kommission bereits vorletzte Woche, als schon alle Fakten auf dem Tisch lagen.

Aus unserer Sicht verzögern Sie grundlos eine wichtige Entscheidung. Denn: Ein grosser Teil der Bevölkerung sieht in den Gesundheitskosten kein Spiel auf Zeit. Für sie wäre es wichtig, dass die Preise unverzüglich dort gesenkt werden, wo es möglich ist und keine Qualitätseinbussen nach sich zieht.

Fakt ist, dass wir mit der Grundversicherung 500 Millionen Franken zuviel an ausländische Pharmaunternehmen bezahlen, denn rund drei Viertel der verschriebenen Medikamente werden nicht in der Schweiz produziert.

Von diesem Geldabfluss hat in der Schweiz niemand einen Nutzen: weder die Ärzte oder Apotheker, noch die Spitäler und bestimmt nicht die Versicherten.

Dass Sie nun eine weitere Verzögerungsrunde einschieben, ist überflüssig. Geht es darum, der Pharmaindustrie einen Gefallen zu tun? Die vorgeschlagenen Sofortmassnahmen würden dort nämlich die milliardenschweren Gewinne etwas stutzen.

Kostensenkende Massnahmen müssen sofort entschieden werden, das ist unsere Aufforderung! Jeder Tag, der ohne Entscheidung verstreicht, kostet unnötigerweise eine Menge Geld.

Mit freundlichen Grüssen

Sara Stalder

Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz