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Set-Top-Boxen: Klagen türmen sich bei der SKS

SKS verlangt Digitalfernsehen ohne lästige Set-Top-Box

Die Set-Top-Box ist ein Ärgernis: Schlechte Bildqualität, geringe Geschwindigkeit, fixe Senderzuteilung und Wirrwarr mit zwei Fernbedienungen trüben das digitale Fernsehvergnügen. Auf Aufruf der SKS wurden uns zahlreiche Probleme genannt, welche auf www.grundverschluesselung.ch aufgeschaltet sind. In einem heutigen Schreiben fordert die SKS von den Kabelnetzbetreibern die rasche Behebung der Probleme. Am einfachsten: Aufgehoben werden soll der Boxenzwang, sodass Besitzer von Digitalfernsehern auf die lästige Set-Top-Box verzichten können.

Viele Fernsehliebhaberinnen und -liebhaber wollen auf digitales Fernsehen umstellen oder haben dies bereits getan. Zu Recht: Digitales Fernsehen bietet eine bessere Bild- und Tonqualität, mehr Sender und neue Funktionen (z.B. elektronischer Programmführer). Leider wird die Fernsehfreude getrübt. Zahlreiche Kabelnetzbetreiber schreiben ihren Digitalkunden den Erwerb ihrer eigenen Set-Top-Box vor, obwohl ein Digitalfernseher diese überflüssig macht.

11’757 Fernsehliebhaberinnen und -liebhaber hatten innert 6 Wochen eine Onlinepetition der SKS gegen diesen Set-Top-Boxenzwang unterschrieben. Im Anschluss hat die SKS die Fernsehliebhaberinnen und -liebhaber aufgefordert, uns Erfahrungen mit der Set-Top-Box zu schicken. «Noch selten haben wir zu einem einzelnen Problem so viele Beschwerden erhalten», stellt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der SKS, fest. Die störendsten Beispiele sind:

• Langsamer: Wer an seinen neuen Digitalfernseher noch eine Set-Top-Box anhängen muss, gewöhnt sich ans Warten: 5 Seiten blättern im Teletext dauert 18 Mal länger. Und fürs Anwählen des Senders HD Suisse muss man 11 statt 2 Tasten drücken.

• Zwei Fernbedienungen: Eine Set-Top-Box bedeutet auch eine zusätzliche Fernbedienung. Bloss: Mit welcher Fernbedienung wird nun was eingestellt? Vor allem ältere Personen sind überfordert.

• Fixe Senderzuteilung: Vorbei die Zeiten, als man selbst wählen konnte, dass SF 1 auf 1, ARD auf 2, ZDF auf 3 etc. liegen. Die Sendeplätze sind auf einigen Set-Top-Boxen fixiert.

• Pro Fernseher eine Box: Wer analog fernsieht, bezahlt eine Anschlussgebühr – auch mit drei Fernsehern im Haushalt. Neu sind drei Set-Top-Boxen und drei Abonnementsverträge nötig. Gerade für Familien ist dies eine unnötige monatliche Belastung von bis zu 48 Franken!

Die SKS hat die Beschwerden zu den Set-Top-Boxen auf www.grundverschluesselung.ch aufgeschaltet. In einem Schreiben fordert sie die grössten Kabelnetzbetreiber mit Set-Top-Boxenzwang (Cablecom, Eblcom, GGA Maur*; nur Deutschschweiz) auf, die Probleme rasch zu lösen. Am besten sollten sie den Boxenzwang aufheben, sodass Besitzer von Digitalfernsehern auf die lästige Set-Top-Box verzichten können. Die SKS ist erfreut, dass neu auch das Gewerbe (Fernsehfachhandel, Gastrosuisse, Hotelleriesuisse) das Anliegen tatkräftig unterstützt.

* Die GGA Maur kennt keinen Set-Top-Boxen-Zwang. Die SKS entschuldigt sich für das Versehen.