Wie blockiere ich Werbeanrufe aufs Handy und Festnetz?

Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf dem Handy oder Festnetz lästige Werbeanrufe blockieren. Von der Aktivierung des Werbeanruf-Filters von Swisscom, Salt, Sunrise, Quickline etc. bis zu Verhaltenstipps für den Fall, dass Sie doch einen Werbeanruf erhalten, erfahren Sie hier, was Sie gegen ärgerliche Werbeanrufe unternehmen können.
Werbeanrufe blockieren und vermeiden: Das Wichtigste
- Werbeanruf-Filter einschalten: Handy-Kund:innen von Swisscom, Wingo, Coop Mobile und M-Budget Mobile müssen den «Callfilter» selbst aktivieren. Kund:innen von Sunrise sollten prüfen, ob der Werbeanruf-Filter bereits aktiviert ist oder nicht. Bei Quickline, Salt und Festnetz-Kund:innen von Swisscom ist der Filter bereits automatisch eingeschaltet (Stand April 2025). Diese Filter können bereits viele illegale Werbeanrufe von Callcentern blockieren.
- Mit Ihrem Handy oder Festnetztelefon können Sie ergänzend zum Filter auch einzelne Telefonnummern blockieren.
- Lassen Sie Ihre Telefonnummer aus dem Telefonbuch löschen oder versehen Sie diese mit einem Sterneintrag.
- Nehmen Sie nicht an Wettbewerben teil und geben Sie Ihre Telefonnummer nur bekannt, wenn es unbedingt nötig ist.
- Erhalten Sie trotzdem Werbeanrufe, verlangen Sie die Sperrung Ihrer Nummer und beenden anschliessend das Gespräch, ohne etwas zu kaufen oder einen Termin zu vereinbaren.
Werbeanruf-Filter einschalten
Dank dem Konsumentenschutz müssen seit 1. Juli 2021 alle Telekom-Anbieterinnen ihren Kund:innen einen Werbeanruf-Filter anbieten. Ähnlich wie bei den Spam-Filtern bei E-Mails werden so unerwünschte Werbeanrufe blockiert und gar nicht erst zur Kund:in durchgestellt. Die Filter sind ein sehr gutes Mittel, um lästige Werbeanrufe zu reduzieren, einen 100 %-Schutz gibt es allerdings nicht. Nicht gefiltert werden legale Werbeanrufe von seriösen Anbietern (z.B. Umfragen). Dort hilft der Sterneintrag.
Swisscom-Kund:innen (inkl. Wingo, Coop Mobile und M-Budget-Mobile)
Damit Werbeanrufe blockiert werden, müssen Handy-Kund:innen von Swisscom den «Callfilter» derzeit (Stand April 2025) noch selbst aktivieren: Im Cockpit finden Sie diese Einstellung unter Menü/Anrufeinstellungen. Möglich ist das Einschalten ebenfalls im Kundenprofil, über die Hotline 0800 800 800 oder im Swisscom-Shop. Bei aktiviertem Callfilter können Sie zusätzlich bis zu 200 Nummern manuell sperren. Beide Dienste sind kostenlos. Bei Kund:innen von Wingo, Coop Mobile und M-Budget Mobile erfolgt die Aktivierung des Callfilters über das Kundenkonto. Swisscom plant, den Callfilter noch 2025 für alle Handy-Kund:innen standardmässig zu aktivieren. Bei den Festnetz-Kund:innen von Swisscom ist der Filter bereits seit Frühling 2025 für alle aktiviert.
Sunrise, Yallo, Lebara, Aldi und weitere Anbieter im Sunrise-Netz
Bei Kund:innen von Sunrise (inklusive UPC), Yallo und Lebara ist die automatische Einschaltung des Filters für alle Kund:innen (Festnetz- und Mobilfunk) grösstenteils abgeschlossen. Der Konsumentenschutz empfiehlt derzeit (Stand April 2025), die Aktivierung zu überprüfen und den Filter falls nötig selbst einzuschalten. Kund:innen von Sunrise können dies in ihrem Konto unter Meine Produkte/Einstellungen/Anruffilter tun. Falls Sie mehrere Handy-Nummern haben, müssen Sie den Filter für jede Nummer einzeln überprüfen und gegebenenfalls aktivieren. Hier finden Sie weiterführende Infos von Sunrise, Yallo, Lebara.
Kund:innen von ALDI SUISSE mobile müssen den Filter selbständig aktivieren – ausgenommen sind Neukund:innen ab April 2025.
Salt
Bei Salt ist der Werbeanruf-Filter standardmässig bereits aktiviert. Die Kund:innen müssen nichts unternehmen. Falls Sie den Filter deaktivieren wollen, können Sie dies unter Mein Konto/Abonnements/Optionen/Marketing-Anrufe zulassen tun.
Quickline
Der Werbeanruf-Filter für Quickline-Kund:innen ist automatisch eingeschaltet. Sie müssen nichts unternehmen.
Übrige Anbieterinnen
Seit dem 1. Juli 2021 sind alle Telekom-Anbieterinnen gesetzlich verpflichtet, ihren Kund:innen einen Filter anzubieten, der unerwünschte Werbeanrufe wirksam blockiert. Schauen Sie zuerst in Ihrem Kundenkonto nach, ob Sie den Filter dort aktivieren können. Übliche Bezeichnungen für entsprechende Einstellungen sind unter anderem «Anruffilter», «Callfilter» oder «Marketing-Anrufe zulassen». Finden Sie die Einstellmöglichkeit nicht, kontaktieren Sie Ihre Anbieterin.
Anrufe blockieren mit dem Handy oder Festnetztelefon
Mit dem Handy können Sie einzelne Nummern direkt über das Gerät sperren:
- iPhone: In der Telefon-App «i» wählen bei zu sperrende Nummer und anschliessend «Kontakt sperren» bzw. «Block this call» drücken. Weitere Infos von Apple
- Samsung: Je nach Modell unterschiedlich.
- Windows Phone: Lange auf die zu sperrende Nummer drücken, anschliessend «Nummer blockieren» wählen.
- Huawei: In der Telefon-App auf «Kontakte» gehen. Die zu sperrende Nummer antippen, danach die drei Punkte anwählen und schliesslich die Nummer zu blockierte Kontakte hinzufügen. Weitere Infos.
Bei diversen Festnetz-Telefonen kann man ebenfalls einzelne Nummern sperren (Betriebsanleitung konsultieren).
Telefonbuch (local.ch): Eintrag löschen oder Sterneintrag machen
Falls Sie nicht darauf angewiesen sind, lassen Sie Ihren Eintrag im Telefonbuch local.ch löschen (entweder online oder telefonisch unter 0800 86 80 86). Unsere Erfahrung zeigt, dass die Werbeanrufe auf dem Festnetz-Anschluss oder aufs Handy mit dieser Massnahme zurückgehen. Seit dem 1. Januar 2021 sind Sie ohne Telefonbucheintrag rechtlich gleichgestellt wie mit einem Eintrag im Telefonbuch mit Sterneintrag. In beiden Fällen gilt: Unternehmen dürfen Sie nicht mit Werbeanrufen belästigen, ausser Sie sind bereits Kund:in oder haben dem Anruf ausdrücklich zugestimmt. Wer nicht auf einen Telefonbucheintrag verzichten will, kann die Nummer mit einem Sterneintrag versehen. Seriöse Unternehmen beachten diesen Vermerk.
Telefonnummer nicht bekanntgeben
- Auch wenn Unternehmen es wünschen, ist die Angabe der Telefonnummer oft nicht notwendig. Dies gilt auch für andere Daten wie das Geburtsdatum. Überlegen Sie sich, was das Unternehmen wirklich braucht und verzichten Sie auf weitere Angaben.
- Vermeiden Sie Wettbewerbe, bei denen Sie Ihre Telefonnummer bekanntgeben müssen. Gerade Wettbewerbe haben häufig den Zweck, an persönliche Daten zu gelangen.
- Geben Sie Ihre Telefonnummer bei Bestellungen, Anmeldungen und ähnlichen Vorgängen nur an, wenn dies für die Abwicklung des Geschäfts zwingend notwendig ist. Dies gilt im Internet und in der Verkaufsstelle.
Wie reagieren Sie am besten auf Werbeanrufe?
Wenn Sie trotz Sterneintrag und Anruf-Filter Werbeanrufe bekommen, beachten Sie folgende Informationen und Tipps:
- Die Rufnummer, die auf Ihrem Telefon angezeigt wird, kann gefälscht sein. Ein ausländisches Callcenter kann Ihnen zum Beispiel eine beliebige Schweizer Handynummer anzeigen lassen.
- Verlangen Sie bei einem unerwünschten Werbeanruf, dass Ihre Nummer aus der Datenbank gestrichen wird. Beenden Sie anschliessend das Telefongespräch.
- Lassen Sie sich nicht gegen Ihren Willen in ein Gespräch verwickeln. Wenn es Ihnen nicht gelingt, das Gespräch höflich zu beenden, hängen Sie notfalls kommentarlos auf.
- Kaufen Sie keine Produkte am Telefon und stimmen Sie keiner «Terminvereinbarung» zu.
- Es gibt seriöse Umfrageinstitute, die «nur» an Ihrer Meinung interessiert sind. Leider werden aber «Umfragen» oft als Vorwand für ein Verkaufsgespräch genutzt. Seien Sie vorsichtig.
- Falls Sie mehrmals vom gleichen Telefonanschluss belästigt werden, sperren Sie diesen (siehe oben).
- Sie können illegale Werbeanrufe auch dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) melden.
Telefonbetrug
Noch gravierender als Werbeanrufe sind telefonische Betrugsversuche! Geben Sie niemals persönliche Informationen wie Bankverbindungen, Passwörter oder Kreditkartendaten heraus. Übergeben Sie nie Wertsachen oder Bargeld an unbekannte Personen, auch dann nicht wenn sich diese als «Polizist:in», «Staatsanwält:in» oder “Bankangestellte” ausgeben und eine Notsituation einer Ihrer Angehörigen oder Bekannten vortäuschen. Weitere Informationen zu Telefonbetrug.
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