Fragen zu Konsum oder Recht? Hier finden Sie Antworten
Online-Ratgeber

Welche Lebensmittel-Labels sind nachhaltig?

Was steckt hinter den vielen Lebensmittel-Labels, die Sie auf den Verpackungen finden? Die Label-Bewertung auf der Plattform www.labelinfo.ch zeigt, wie 40 bekannte Labels auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt abschneiden und was sie gegenüber nicht gelabelten Produkten bieten. Über die Plattform kann man die Labels auch vergleichen und zahlreiche detaillierte Informationen herausfiltern.

 

Sie wollen sich bewusst für umweltfreundliche, sozialverträgliche und je nach Produkt auch tierfreundliche Lebensmittel entscheiden? Dann wissen Sie vermutlich aus Erfahrung, dass dies nicht immer einfach ist. Lebensmittel-Labels sind da eine wichtige Orientierungshilfe, um auf einen Blick Bio-Produktion, Fairtrade oder Tierwohl zu erkennen. Doch auch bei den Labels ist es mittlerweile kompliziert geworden. Inzwischen hat fast jede Detailhändlerin ihr eigenes (Bio-)Label. Hinzu kommen viele Marken und Auszeichnungen von einzelnen Produkteigenschaften oder Produktlinien. Ein Ding der Unmöglichkeit, noch zu wissen, was hinter den einzelnen Claims steckt und ob sie tatsächlich einen Mehrwert bieten. Es ist auch nicht klar, welche der Labels unabhängig geprüfte Kennzeichnungen sind, auf die Sie sich auch wirklich verlassen können. Sind die Pro Montagna-Produkte von Coop oder die «Aus der Region – für die Region»-Produkte der Migros ein verbindliches Label oder bloss eine regional beworbene Produktlinie?

Vier wichtige Kriterien

www.labelinfo.ch informiert, auf welche Labels Verlass ist. Die Plattform hat 40 Labels bewertet, die in der Deutschschweiz und/oder in der Romandie verbreitet sind. Die Bewertung gibt Antwort auf folgende Fragen:

  • Wird das Label unabhängig überprüft und ist es glaubwürdig?
  • Welche Bereiche deckt das Label ab und wie streng sind die Kriterien?
  • Ist das Label wirkungsvoll und damit empfehlenswert?
  • Wie schneidet das Label im Vergleich zu anderen Labels ab?

Zentral für ein Label ist die Glaubwürdigkeit und damit eine unabhängige Kontrolle. Dazu werden die Richtlinien zur Vergabe des jeweiligen Labels dahingehend überprüft, wie umweltfreundlich, sozialverträglich und tiergerecht sie sind.

Die Übersicht zeigt vier Schweizer Bio-Labels, die durchs Band gut bewertet wurden.

Bio-Labels schneiden durchs Band gut ab, wie ein Blick auf diese vier Beispiele zeigt.

Was ist mit Labels, die nicht bewertet wurden?

Sind die «Pro Montagna»-Produkte von Coop oder die «Aus der Region – für die Region»-Produkte der Migros ein Label oder bloss eine Produktlinie? Die Bewertung berücksichtigt Labels nicht, welche nur in einem Bereich, beispielsweise Herkunft, Vorschriften haben. Regionallabels fehlen also in dieser Bewertung (siehe diese Bewertung), ebenso Deklarationen wie «Ohne Palmöl». Herkunftslabels und andere Deklarationen sind nicht mit Nachhaltigkeitslabels und Zertifizierungsprozessen, die verbindlichen Richtlinien folgen, vergleichbar und werden deshalb nicht bewertet.

Auch Alnatura oder Claro finden Sie auf www.labelinfo.ch nicht. Diese sind selbst keine Labels, sondern Marken, welche Produkte anderer Labels vertreiben. Bewertet sind jedoch Bio- und Fairtrade-Labels, die unter dem Alnatura- und Claro-Sortiment laufen, wie beispielsweise EU-Bio oder Demeter.

Wer steckt hinter www.labelinfo.ch und deren Bewertung?

Die im Sommer 2023 aufgestellte Plattform www.labelinfo.ch wird von der Stiftung Pusch betrieben. Dort bewertet Pusch in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Lebensmittel-Labels nach transparenten, laufend aktualisierten Methoden (Methodikbericht). Der Konsumentenschutz und weitere Partner-Organisationen haben die Überarbeitung unterstützt. Die Bewertung weiterer Nachhaltigkeitslabels in den Produktgruppen Textilien, elektronische Geräte, Papier sowie Wasch- und Reinigungsmittel ist im Gange.

Benötigen Sie weitere Informationen? Vereinbaren Sie einen Beratungstermin: