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Ist ein MRI bei vorderen Knieschmerzen sinnvoll?

Die wenigen verfügbaren Studien bei Patienten mit anterioren Knieschmerzen zeigen keine unterschiedlichen Verläufe von Schmerz und Beweglichkeit, ob nun eine MRI-Untersuchung durchgeführt wurde oder nicht. Demgegenüber werden bei MRI-Untersuchungen oft falsch positive Befunde erhoben, welche in der Folge unnötige, riskante und kostspielige Eingriffe auslösen können.

Magnetresonanztomographien (MRIs) bei Patienten mit vorderen Knieschmerzen liefern in der Regel keine zusätzliche Information, können aber harmlose altersgerechte Abnutzungen überbewerten lassen. Es besteht dann die Gefahr, dass vorschnell invasive Therapien (Operationen, Kniegelenkspiegelungen) veranlasst werden, die für den Patienten mit Risiken verbunden sind, nichts nützen.

Die häufigste Ursache von chronischen vorderen Knieschmerzen ist nicht eine Verletzung des Kniegelenkes oder eine Abnutzungserscheinung mit Knorpelschäden, sondern das sogenannte patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS). Dabei handelt es sich um Schmerzen, die durch schwache Oberschenkelmuskeln, instabile Kniebänder oder eine ungünstige Knochengeometrie (z.B. X- oder O-Beine oder eine schlecht ausgebildete Gleitrinne der Kniescheibe auf dem Oberschenkelknochen) verursacht werden.

Beim PFSS muss nicht operiert werden. Die Behandlung umfasst stattdessen stützende, stabilisierende oder entlastende Bandagen, Schalen oder Schienen sowie Physiotherapie. Da das PFSS bei vorderen Knieschmerzen sehr häufig ist, hat diese sogenannt «konservative» Therapie bei Knieschmerzen sehr oft Erfolg. Im Allgemeinen zeigen herkömmliche Röntgenbilder alle für die Behandlung notwendigen Informationen, insbesondere ob Fehlstellungen des Oberschenkelknochens oder des Kniegelenks vorliegen.
MR
5 Fragen, die Sie Ihrem Arzt stellen sollten

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