Ticketcorner, Ebay und Co. lassen AC/DC-Fans auflaufen
SKS verlangt kundenfreundliches Ticketverkaufssystem und Vorgehen gegen Zwischenhändler
Zahlreiche Musikfans werden im Regen stehen gelassen: Kein Schalterverkauf, eine überlastete Website und blockierte Telefonleitungen bei Ticketcorner für das erste AC/DC-Konzert in der Schweiz nach sieben Jahren. Wer die Hardrock-Legende sehen und hören will, muss für Billette mehr als 500 Franken auf z.B. Ebay und Ricardo hinlegen. Die SKS verlangt von Ticketcorner deutliche Verbesserungen ihres Verkaufssystems und von der Branche ein gezieltes Vorgehen gegen Abzocker-Zwischenhändler.
Nach mehr als sieben Jahren Abwesenheit gibt die Hardrock-Legende AC/DC am 29. März 2009 wieder ein Konzert in der Schweiz. Aus der Vorfreude zahlreicher Fans wurde bald bitterer Frust: Nach 29 Minuten waren keine Tickets mehr zu kaufen. Das Vertriebssystem von Ticketcorner hielt dabei dem Ansturm nicht stand: Telefonleitungen und Internetseite waren dauernd überlastet. Am Schalter waren die Tickets gar nicht erhältlich.
Kurze Zeit nach dem Ausverkauf sind wieder AC/DC-Tickets zu kaufen – hingegen nicht bei Ticket¬corner zum regulären Preis von 95 Franken (Stehplatz) bzw. 110 Franken (Sitzplatz), son¬dern auf den Internetauktionsplattformen wie z.B. Ebay und Ricardo für mehr als 500 Franken! Zwischenhändler, die sich eine goldene Nase verdienen wollen, kaufen Tickets – nur um sie zu hohen Preisen zu verkaufen. Ein Wiederverkäufer bietet beispielsweise mehr als 15 Tickets an mit einer Gewinnerwartung von 5000 Franken! Zwar ist der kommerzielle Weiterverkauf der Tickets gemäss den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Ticketcorner untersagt. Bis jetzt blieb dieser Passus aber ohne Wirkung.
Das Verkaufssystem der Ticketcorner AG ist überhaupt nicht kundenfreundlich», stellt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der SKS, fest. «Wir verlangen, dass Ticketcorner über die Bücher geht und gegen Abzocker-Zwischenhändler vorgeht» Konkret:
- In Zukunft sind das telefonische Bestellcenter und die Website fähig, einen Ansturm auf Tickets zu meistern.
- Tickets sind auch am Schalter erhältlich.
- Ticketcorner geht aktiv und gemeinsam mit den Internetauktionsplattformen gegen Wiederverkäufer von Tickets vor und beruft sich dabei auf die AGB-Verletzung. Schliesslich beharren die Unternehmen auch sonst wortgetreu auf ihren AGB!
Weiter fordert die SKS die Internetauktionsplattformen wie Ricardo oder Ebay auf, gegen kommerzielle Wiederverkäufer vorzugehen. Die SKS wird die entsprechenden Unternehmen kontaktieren und Massnahmen verlangen. Denkbar wäre beispielsweise das Sanktionieren von Usern, welche Tickets zu einem höheren Preis als der Originalpreis verkaufen.
Die SKS ist überzeugt, dass durch all diese Massnahmen Tickets zu angemessenen Preisen wieder von denen gekauft werden, welche die Musik lieben: den Fans.