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Dort sparen, wo es nützt

Die Ausgaben überprüfen, überlegt einkaufen und sparen, wo es möglich ist: Dies ist für sehr viele Menschen in der Schweiz Alltag geworden. Sparen ist jedoch kein einfaches Unterfangen, denn die Anbieter verführen uns mit ausgeklügelten Methoden und Kniffen zum Kaufen. Und auch unser Gehirn ist so programmiert, dass wir unsere Bedürfnisse rasch befriedigen möchten. Der neue Ratgeber des Konsumentenschutzes und der Beobachter Edition zum Thema Sparen zeigt konkret, wie und wo man sparen kann.

Wenn wir auswählen können, ob wir jetzt 10 Franken auf die Hand oder in drei Monaten 50 Franken erhalten wollen, würden die meisten 10 Franken wählen. Wissenschaftliche Experimente zeigen immer wieder, dass wir nicht rational entscheiden, sondern meist den schnellen Gewinn wählen. Vermutlich ein Überbleibsel aus der Zeit, in der die Menschen unverzüglich auf ihre Bedürfnisse wie Essen, Trinken oder Schutz suchen reagieren mussten. Die schnelle Belohnung, die wir immer noch suchen, kommt uns jedoch in die Quere, wenn es ums Sparen geht. Wir sind schlecht darin, kurzfristige Belohnungen für ein langfristiges Ziel aufzuschieben, bzw. jetzt Geld auf die Seite zu legen, damit wir es später einfacher haben.

Diesen Instinkt kennen auch die Anbieter und legen ihre Geschäfte – ob real oder im Internet – so an, dass wir nicht bewusst und gezielt einkaufen. Wir sollen unseren Emotionen nachgehen und den Verkaufsanreizen nachgeben. Obwohl man nur drei Zutaten für das Abendessen kaufen wollte, ist der übergrosse Einkaufswagen bei der Kasse halbvoll. Und beim Besuch eine IKEA Ladens läuft man die vorgegebene Strecke durch den ganzen Laden ab und endet mit sehr viel Ware, die man eigentlich gar nicht braucht. Und beim Online-Einkauf verführen einem Dark Pattern wie Rabattcodes, Extravorteile ab einem gewissen Einkaufsbetrag oder Druckmittel – “nur noch 3 Exemplare verfügbar”- zum ungewollten Kauf. Auch die vielen Sonderverkäufe wie Black Friday, Cyber Monday, Weihnachtsverkauf, Januarausverkauf, Pre-Season-Sale etc. verleiten zu unnötigen Käufen.

Wo sich hinschauen lohnt

Bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten ist es inzwischen aber nicht mehr nur der Punkt, dass man nicht unnötige Ausgaben tätigt. Viele müssen konkret sparen, beim Eigenheim, im Haushalt und beim Wohnen, bei der Krankenkasse, der Versicherung, der Kommunikation und der Mobilität, beim Shoppen, bei den Steuern und den Ferien. Der Konsumentenschutz hat deshalb zusammen mit der Beobachter Edition einen Ratgeber zu diesem Thema herausgegeben. “Sparen – Mit einfachen Tricks zu mehr Geld” enttarnt Geldfresser im Alltag und gibt konkrete Spartipps.

Ein paar Grundregeln fürs Sparen

    • Erstellen Sie ein Budget. Dann haben Sie den Überblick, wohin Ihr Geld fliesst und wo Einsparungen möglich sind.
    • Prüfen Sie die Fixkosten – etwa Miete, Krankenkasse oder andere Versicherungen – auf Sparmöglichkeiten.
    • Suchen Sie Alternativen zum Kaufen von Produkten. Etwa in dem Sie defekte Produkte in einem Repair Café flicken oder Produkte in einer LeihBar ausleihen.
    • Zahlen Sie mit Bargeld, so geben Sie weniger Geld aus als wenn Sie mit Karten oder Twint zahlen.
    • Überlegen Sie sich, was Sie benötigen und kaufen Sie nur das, was Sie brauchen. Lassen Sie sich nicht von Sonderangeboten und Aktionen überlisten.
    • Setzen Sie sich konkrete und erreichbare Sparziele. Richten Sie allenfalls ein spezielles Konto dafür ein.
    • Falls möglich, automatisieren Sie Ihr Sparvorhaben.  Zahlen Sie zum Beispiel per Dauerauftrag regelmässig einen gewissen Betrag auf das dafür vorgesehene Konto ein.

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