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Umwelt und Tierwohl: Migros schafft Transparenz

Umweltbelastung und Tierwohl sind bis Ende 2025 auf allen Eigenmarken der Migros ersichtlich: Die Migros bringt einen neuen “M-Check” auf den Markt und schafft damit die lange geforderte Transparenz  bezüglich Umweltbelastung und Nachhaltigkeit von Lebensmitteln. Der Konsumentenschutz begrüsst die Initiative der Migros sehr: Konsumentinnen und Konsumenten sind auf Informationen angewiesen, wenn sie ihren Einkauf umweltfreundlich und tiergerecht gestalten wollen.

 

Der Konsumentenschutz fordert seit Jahren mehr Transparenz und Information in Bezug auf die Umweltbelastung von Lebensmitteln. Bislang scheiterte dies am Widerstand der Anbieter. Offenbar ist der Druck der Konsum- und Umweltorganisationen sowie der Kundschaft in den letzten Jahren so gross geworden, dass die Migros Tatsachen schafft. Das ist sehr erfreulich: Denn es ist selbst für informierte Kundinnen und Kunden kaum möglich, die Umweltbelastung und das Tierwohl von x-tausend Produkten einzuschätzen. Der Konsumentenschutz begrüsst besonders, dass die Migros alle ihre Eigenprodukte kennzeichnen wird und nicht nur Produktelinien oder Produkte, welche positiv abschneiden. Eine vollständige Kennzeichnung erlaubt den Konsumentinnen und Konsumenten  erst richtig zu vergleichen und informiert zu wählen. Der Konsumentenschutz wird die Kriterien und die Grundlagen sowie die Kontrollmechanismen dieser Auszeichnung noch näher prüfen.

Die Migros übernimmt hier eine Pionierrolle, welche auch andere Anbieter unter Zugzwang setzt und hoffentlich rasch Nachahmerinnen und Nachahmer findet. Es ist nun am BAFU und den Behörden, hier ähnlich wie beim Nutri-Score dafür zu sorgen, dass möglichst einheitliche Grundlagen für die Berechnung der Umweltbelastung sowie eine einheitliche Auszeichnung bei möglichst vielen Anbietern zum Tragen kommen.

Denn wenn jede Detailhändlerin und jede Firma ihre eigene Kennzeichnung auf den Markt bringt, wird dies wiederum verwirrend und intransparent für die Konsumentinnen und Konsumenten. Das wäre sehr schade – denn eine verständliche, einfache und einheitliche Kennzeichnung würde dazu beitragen, dass der Einkauf umwelt- und tierfreundlicher gestaltet würde. Dies ist angesichts des grossen Anteils unserer Ernährung an der Umweltbelastung und der sich abzeichnenden Klimakatastrophe dringend notwendig.