Betrügerische Streamingdienste

Der Konsumentenschutz erhält in letzter Zeit vermehrt Hinweise auf gefälschte Streamingdienste. Die Webseiten funktionieren nicht und verlangen horrende Mitgliedschaftsgebühren, ohne im Voraus darauf hinzuweisen.
Wer in der Suchmaschine nach einem Streamingdienst für einen Film sucht, landet rasch auf dubiosen Webseiten. Einige dieser Webseiten verweisen danach auf gefälschte Streamingdienste. Auf mehreren hundert verschiedenen Domains sind die Betrüger*innen unterwegs. Oft taucht in den Namen “flix”, “stream”, “play”, “movie” oder “film” auf. Die im Impressum aufgeführten Firmen sind teilweise schon aufgelöst oder haben nichts mit der Webseite zu tun.
Kein Film – dafür gesalzene Rechnung
Beim Anklicken eines Filmes zeigt die betrügerische Webseite einen Fehler an und fordert zum kostenlosen Registrieren auf. Ein Hinweis auf die Abonnementskosten ist beim Registrierungsprozess nicht vorhanden. Nach der Bestätigung mit einem SMS-Code folgt die Enttäuschung: Trotz Registrierung kann der Film nicht abgespielt werden.
Einige Tage später erhalten die Betroffenen eine Rechnung über fast 400 €. In der E-Mail steht, dass die kostenlose Testphase abgelaufen sei. Die Betrüger*innen verweisen auf die Nutzungsbedingungen und die Möglichkeit, den Account während der Testphase zu löschen.
Rechnungen von betrügerischen Streamingdiensten nicht bezahlen
Die Forderungen der gefälschten Streamingdienste sind in einem solchen Sachverhalt rechtlich unhaltbar. Trotzdem versuchen die Betrüger*innen, Druck auf ihre Opfer aufzubauen. Sie drohen sogar mit erfundenen Inkassofirmen. Bezahlen Sie diese Rechnung auf keinen Fall!
Der Trick mit den 2 Formularen
Die betrügerischen Streamingdienste gehen folgendermassen vor: Beim Besuch über die Suchmaschine wird das Formular unten angezeigt. Ein Hinweis auf entstehende Kosten fehlt. Die Nutzungsbedingungen akzeptieren die Besucher*innen bereits mit dem Ausfüllen des Formulars. Eine Checkbox für die Zustimmung fehlt.
Wer direkt auf der Webseite auf Registrieren klickt, landet auf einem anderen Formular (unten). Dort weisen die gefälschten Streamingdienste korrekt auf das Probeabo und die Kosten hin. Die Nutzer*innen müssen bei den Nutzungsbedingungen ein Häkchen für die Zustimmung setzen.
In der E-Mail verweisen die Betrüger*innen auf die Kosten in den Nutzungsbedingungen. Diesen Nutzungsbedingungen musste im geschilderten Fall aber gar nicht zugestimmt werden.
Da Sie als Konsument*in dem teuren Abonnement nicht zugestimmt haben, müssen Sie die Rechnungen auch nicht bezahlen.
Für detailliertere Informationen empfehlen wir diesen Beitrag vom Landeskriminalamt Niedersachsen.