Recyclingsymbole: Was sie bedeuten und worauf Sie achten sollten
Recyclingsymbole begegnen uns auf zahlreichen Kartonverpackungen, Getränkeflaschen, Frischhaltefolien oder sogar auf Kassenzetteln. Die Recyclingsymbole geben Auskunft über das für die Verpackung eingesetzte Material, seine sachgerechte Entsorgung sowie die Wiederverwertbarkeit. Erfahren Sie in diesem Online-Ratgeber, welche Symbole für welche Materialien stehen und welche Auswirkungen diese auf die Gesundheit haben können.
Inzwischen finden Sie auf fast allen Verpackungen einen sogenannten Recyclingcode. Diesen erkennen Sie an einem Symbol mit drei Pfeilen, einer Nummer in der Mitte sowie gegebenenfalls der Materialabkürzung darunter. Diese Recyclingsymbole geben Auskunft über das verwendete Material und sollen bei der Abfalltrennung helfen. Leider ist aus den Symbolen oft nur schwer ersichtlich, was sie genau bedeuten. In untenstehender Tabelle finden Sie Informationen zum Material, zu gesundheitlichen Auswirkungen und zum Recycling. Denn: nur weil Plastik gesammelt wird, heisst dies noch lange nicht, dass es auch wiederverwendet wird.
Nicht ersichtlich ist bei den Recyclingcodes, ob die verwendeten Stoffe PFAS enthalten oder nicht. Diese sogenannten «Ewigkeitschemikalien» werden vielseitig eingesetzt, sind potenziell gesundheitsschädigend und belasten unsere Umwelt. Sie werden unter anderem in Lebensmittelverpackungen, Bekleidung, Elektronik und in der Luftfahrt eingesetzt. Sie befinden sich aber auch in ganz spezifischen Gegenständen wie Pfannen, Zahnseide oder WC-Papier. Hier finden Sie ausführliche Informationen zu PFAS.
Das Parlament hat 2021 eine Motion zur Förderung der Kreislaufwirtschaft angenommen, damit stofflich verwertbare Anteile von Kunststoffabfällen schweizweit flächendeckend und koordiniert getrennt und gesammelt werden können. Bis 2030 soll daher der Branchenverein RecyPac 55 % aller Plastikverpackungen und 70 % aller Getränkekartons mittels einheitlicher Sammelsäcke in einheitlichen Sammelstellen rezyklieren.
Übersicht Recyclingsymbole:
| Symbol | Produkte | Gesundheitliche Auswirkungen | Recycling |
|---|---|---|---|
| Polyethylenterephthalat PET: Getränkeflaschen, Lebensmittel- und Gesundheitsverpackungen, Polyester in zahlreichen Textilien | Die Forschung zeigt, dass sich in PET-Flaschen bis zu 370'000 Plastikpartikel befinden. Diese nehmen wir beim Trinken auf, mitsamt den zugefügten Chemikalien (Additive). Einweg-PET-Flaschen können z. B. Acetaldehyd enthalten, eine Substanz, die den Geschmack des Wassers verändern kann und von der EU als potenziell krebserregend eingestuft wird. Deshalb sollten PET-Einwegflaschen nur einmal verwendet werden – nicht nachfüllen! | Recyclebar | |
| High Density Polyethylen HDPE: Beschichtungen für Milch-, Wasser- und Saftbehälter, Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen | Sollte nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden, da dies zum Austreten des Hormonstörers Nonylphenol führen kann. | Recyclebar | |
| Polyvinylchlorid: Hart-PVC: Abflussrohre, Fensterprofile, Öl-/ Essigflaschen Weich-PVC: Bodenbeläge, Schläuche, Kunstleder, Vinyl-Teppiche, Schwimmringe, Spielzeuge | Vermeiden: extrem bedenklich! PVC kann während des gesamten Lebenszyklus eine Vielzahl toxischer Chemikalien auslaugen (Bisphenol A, Blei, Quecksilber, Cadmium und Phthalate) und schwerwiegende Gesundheits- und Umweltprobleme verursachen. Der Ausgangsstoff Vinylchlorid ist krebserregend. | Das Recycling ist aufgrund der häufigen Verwendung gefährlicher Weichmacher sehr schwierig. |
|
| Low Density Polyethylen LDPE: Taschentuch-Verpackungen, Frischhaltefolie, Innenbeschichtungen von Milchkartons | Sollte nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden, da dies zum Austreten des Hormonstörers Nonylphenol führen kann. | Recyclebar | |
| Polypropylen PP: Lebensmittelbehälter, Strohhalme, Babyflaschen, Mikrowellen-Geschirr | Relativ stabil und hitzebeständig. Mit der Zeit können Stabilisierungsmittel (z. B. Oleamid) auslaugen. | Recyclebar | |
| Polystyrol PS: Styropor zur Mitnahme von Speisen, Einwegbecher/- deckel/-besteck, Fahrradhelme, Kleiderbügel | Vermeiden: extrem bedenklich! Bei der Herstellung wird der krebserregende Stoff Benzol verwendet. Es kann hormonstörende Phthalate enthalten. Schädliches Styrol kann aus der Lebensmittelverpackung in die Nahrung gelangen, vor allem wenn diese fettig, heiss oder säurehaltig ist. | Das Recycling ist schwierig und die Verbrennung aufgrund entstehender Schadstoffe sehr problematisch. |
|
| Andere Kunststoffe (z.B. PA, PLA, etc.): Wasserspender, Trinkflaschen, Mikrowellen-Geschirr, Küchengeräte, Brillengläser, Thermopapier-Kassenzettel | Am besten vermeiden! Geschichtete oder gemischte Kunststoffe mit unbekannten Verbindungen. | Nicht recyclebar: Nach der Sortierung werden diese Kunststoffe verbrannt, oftmals in einer Zementfabrik. |
Informationen: Marina Vogel, Inken Allers, Sina Trispel, Fee Widderich: Giftfreies Büro, Baltic Environmental Forum BEF, 2021
Icons: User:Tomia, Wikimedia Commons
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