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Zuckersüsses fürs Baby? Darauf achten Sie beim Einkauf von Babynahrung

Fertigprodukte für Babys und Kleinkinder enthalten oft sehr viel Zucker, das zeigt ein Markttest des Konsumentenschutzes. Meist ist es nicht zugesetzter Zucker, sondern Fruchtzucker, der von Früchten oder Fruchtsaft und –pulver stammt. Leider sind die Produkte deshalb nicht gesünder: Auch Fruchtzucker ist einfach Zucker. Unsere Tipps, worauf Sie beim Einkauf achten können, wenn Sie vor dem Regal mit Baby- und Kleinkinderprodukten stehen.

Die Verpackung ist farbenfroh, die Portionen kleiner, der Inhalt gesünder: In den Regalen der Grossverteilerinnen findet man Lebensmittel, die scheinbar besonders auf die Bedürfnisse der Kleinsten zugeschnitten sind und sie auch gezielt ansprechen. Die Eltern hingegen greifen zu den Produkten, weil sie eine besonders ausgewogene Zusammensetzung versprechen: Ohne Konservierungsmittel oder Zusatzstoffe, mit viel Milch oder wertvollen Vitaminen und Ballaststoffen erwecken sie den Eindruck, dass sie besonders gut für die Jüngsten sind. Es lohnt sich aber immer, die scheinbar positiven Eigenschaften der Produkte zu hinterfragen, die Zusammensetzung zu prüfen und auch die Preise zu vergleichen. Es kann sich beispielsweise herausstellen, dass das scheinbar so kinderfreundliche Produkt einfach eine teure Süssigkeit ist, die Sie als solche behandeln und entsprechend zurückhaltend abgeben sollten.

Ein kritischer und genauer Blick beim Einkauf ist notwendig, um den süssen Kleinen nicht zu viel Zucker zu schenken.

Tipps für Ihren Einkauf von Babynahrung

Werden Babys und Kleinkinder nicht mehr ausschliesslich gestillt, stehen in den Verkaufsregalen eine grosse Auswahl an Babynahrung bereit. Leider sind lange nicht alle Beikost-Produkte so ausgewogen und gesund, wie den Eltern glaubhaft gemacht wird. Folgende Tipps helfen Ihnen beim Einkauf:

  • Brei selbst zuzubereiten ist einfach und Sie wissen, was Ihr Baby isst. Online finden Sie viele Informationen und Rezepte dazu, etwa auf der Website www.kinderandentisch.ch.
  • Bei gekauften Gläschen mit Fertigbrei ist ein Blick auf die Zutatenliste und insbesondere den Zuckergehalt ratsam, insbesondere wenn es süsse (Frucht-)Breie sind.
  • Wenn Sie Fertigbreie kaufen, achten Sie allgemein darauf, dass kein zugesetztes Salz oder zugesetzter Zucker oder Aromen und Gewürze enthalten sind.  Kakao und Schokolade als Zutaten sind nicht empfehlenswert.
  • Lassen Sie sich nicht von Hinweisen wie «Ohne Zuckerzusatz», «Süsse nur aus Früchten» etc. beirren. Auch diese Produkte können viel zu süss sein (siehe den Markttest von 30 Produkten). Prüfen Sie immer die Nährwerttabelle auf der Rückseite des Produktes.
  • Wichtig: Auch Fruchtzucker ist einfach Zucker, er wird nicht gesünder oder schadet den ersten Zähnchen nicht weniger als Kristallzucker, nur weil er von Früchten oder Beeren stammt.
  • Die WHO empfiehlt für die beliebten Quetschies einen Zuckergehalt, der 10 Gramm pro 100 Gramm nicht überschreitet. Dieser Wert wird allerdings gern überschritten.
  • Der beste Durstlöscher ist Wasser, wechseln Sie allenfalls mit ungezuckertem Tee ab.
  • Werbeaussagen, welche den Vitamin-, Eisen- oder Calciumgehalt ausloben, machen ein überzuckertes Produkt nicht gesünder. Lassen Sie sich davon nicht in die Irre führen.
  • Herstellerinnen gaukeln auch vor, dass sie mit ihren Produkten etwas zu einer intakten Umwelt für die Kleinen beitragen und verwenden Aussagen wie «klimaneutral». Von solchen Greenwashing-Aussagen sollten Sie sich nicht beeinflussen lassen.

Konkrete Ernährungstipps für Eltern von Kleinkindern

Auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung finden Sie ein ausführliches Merkblatt zur Ernährung im ersten Lebensjahr. Wertvolle Tipps gibt auch die Website «Kinder an den Tisch» des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. Sie können dort auch eine Liste mit Lebensmitteln aufrufen, die für Kinder im ersten Jahr nicht geeignet sind.

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