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Unabhängig und umweltfreundlich: Fernwärmenetze rasch ausbauen

Städte, Gemeinden, Kantone und der Bund wollen die Fernwärmenetze der Schweiz rasch ausbauen: Sie haben eine Charta unterzeichnet. Diese will genau das umsetzen, was der Konsumentenschutz im Frühling verlangt hat. Das ist erfreulich – für die Konsumentinnen und Konsumenten, die Energieversorgung und auch für die Umwelt.

Im März forderte der Konsumentenschutz mit einem offenen Brief die Kantone, Gemeinden und Städte auf, die Energieweichen neu zu stellen. Dafür sollen grössere und kleinere Fernwärmenetze ausgebaut werden und mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Dies hat verschiedene wichtige und zukunftsgerichtete Vorteile: Die Kosten werden berechenbar, die Fessel von fossilen Energielieferanten fällt weg und das Klima wird geschont.

Nach monatelangem Warten kam gestern endlich die Antwort auf den offenen Brief: Städte, Gemeinden, Kantone und der Bund unterzeichneten eine Charta, welche den rascheren Ausbau von  thermischen Netze in der Schweiz zum Inhalt hat. Darauf haben sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK sowie die Präsidenten der Konferenz kantonaler Energiedirektoren (EnDK), des Schweizerischen Gemeindeverbandes (SGV) und des Schweizerischen Städteverbands (SSV) geeinigt.

Der Konsumentenschutz begrüsst diese Entwicklung und freut sich, dass die Akteure die Forderung aufgenommen haben. Der Konsumentenschutz zählt darauf, dass die Charta umgesetzt und eine zügige Weiterentwicklung des Ausbaus der Fernwärmenetze mit hauptsächlich erneuerbarer Energiequellen angepackt wird.

Der Konsumentenschutz sieht allerdings noch eine weitere Baustelle im Bereich der unabhängigen, nachhaltigen Energieversorgung: Die Hindernisse bei der Nutzung von Quartierstrom. Auch hier muss die Politik endlich die Vorgaben so ausgestalten, dass in der Nachbarschaft produzierter erneuerbarer Strom – hauptsächlich Solarstrom – problemlos und zu attraktiven Bedingungen im Quartier genutzt werden kann. Das Pilotprojekt Walenstadt hat das riesige Potential dieser «Nachbarschaftshilfe Quartierstrom» kürzlich aufgezeigt.