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Repairday: Brechen Repair Cafés am Samstag den Rekord?

Schweiz – Am kommenden Samstag, 16. Oktober 2021, findet dank der Kooperation von zahlreichen Repair Cafés und dem Konsumentenschutz der sechste Schweizer Reparaturtag statt. Der Konsumentenschutz hofft, dass die 30 mitmachenden Repair Cafés gemeinsam den Rekord von 2019 übertreffen. Damals wurden 1’700 Dinge mit einem Gesamtgewicht von über 5,6 Tonnen repariert. Der Schweizer Reparaturtag findet zeitgleich mit dem internationalen Repairday statt. Medienschaffende sind herzlich eingeladen, am Samstag das Repair Café in ihrer Nähe zu besuchen.

30 Repair Cafés in der ganzen Schweiz wollen am Samstag den nationalen Rekord von 2019 im ehrenamtlichen Reparieren brechen. Rund 500 Reparaturprofis werden an zahlreichen Standorten kostenlos die defekten Dinge der Besucher reparieren. Das Ziel: So viel wie möglich reparieren, so wenig wie möglich entsorgen. Gemessen wird der Reparaturrekord an der Anzahl der reparierten Gegenstände sowie an deren Gewicht. Im Rekordjahr 2019 wurden über 1’700 Gegenstände mit einem Gewicht von 5,6 Tonnen repariert.

Konsumentenschutz fordert Ende der Wegwerfartikel

Innerhalb von sieben Jahren entstanden – auch dank der Aufbauhilfe des Konsumentenschutzes – über 170 kostenlose Repair Cafés in der Schweiz. Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes: «Die immense Nachfrage nach den Repair Cafés zeigt, dass es die Bevölkerung genug hat von der Wegwerfwirtschaft. Sie will defekte Dinge reparieren können. Reparieren schont das Klima, die Umwelt und das Portemonnaie». Die Zeit der Wegwerfartikel sei vorüber: «Jetzt ist die Politik und die Industrie gefragt: Produkte müssen endlich so gebaut werden, dass sie repariert werden können», so die Konsumentenschützerin.

Bald längere Garantiefrist?

Vielleicht sieht das endlich auch das Parlament so. Der Nationalrat befürwortete in der Herbstsession die Ausweitung der Garantiefrist von bislang 2 Jahren auf zukünftig 5 Jahre. Das Geschäft liegt nun beim Ständerat, der Bundesrat hingegen will von der nachhaltigen Massnahme leider nichts wissen.

Weltweiter Trend zum Reparieren

Die Reparaturkaffees breiten sich weltweit aus. Seit die Reparaturbewegung vor über zehn Jahren in Holland entstanden ist, wird in immer mehr Ländern kostenlos repariert. Der Schweizer Reparaturtag findet deshalb gleichzeitig mit dem internationalen Repairday statt. Weltweit werden hunderte Reparaturkaffees ihre Tore öffnen.

Einladung

Medienschaffende sind herzlich eingeladen, am Samstag das Repair Café in ihrer Nähe zu besuchen. Diese Repair Cafés reparieren am Reparaturtag: https://repair-cafe.ch/de/events
Die Repair Cafés finden unter Berücksichtigung der Corona-Schutzmassnahmen statt.

Weitere Informationen

Diese Repair Cafés reparieren am Reparaturtag: https://repair-cafe.ch/de/events
Weltweite Übersicht: https://openrepair.org/international-repair-day/

Was ist ein Repair Café

Bei Repair Cafés handelt es sich um ehrenamtliche Treffen, an die Besucher defekte Produkte mit Hilfe von ehrenamtlichen Profis reparieren. Werkzeuge können kostenlos benutzt und gängige Ersatzteile günstig gekauft werden. Das Reparatur-Angebot ist lokal unterschiedlich. Repair Cafés bieten die Möglichkeit, konkret etwas gegen den Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge der Wegwerfwirtschaft zu unternehmen. Ganz nebenbei wird das Portemonnaie und das Klima geschont und man trifft andere Besucher bei Kaffee und Kuchen.

Konsumentenschutz: Förderer und Coach der Reparaturkaffees

Der Konsumentenschutz fördert und koordiniert als Kooperationspartner die Deutschschweizer Reparatur-Organisationen. Er hilft bei der Gründung von neuen Repair Cafés mit kostenloser Anleitung, Beratung, Flyern, Plakaten sowie einer Haftpflichtversicherung. Das Engagement des Konsumentenschutzes zeigt Früchte: 2014 gründete der Konsumentenschutz das Repair Café Bern. Mittlerweile gibt es 174 Repair Cafés in der ganzen Schweiz. Der Konsumentenschutz unterstützt die Repair Cafés als Reaktion auf die Hersteller-Strategie des geplanten Verschleisses von Gegenständen. Bereits im Jahr 2013 weist der Konsumentenschutz auf die sogenannte geplante Obsoleszenz hin und veröffentlicht ein umfangreiches Dossier.