Radioempfang: Weiterbetrieb von UKW bis 2031 – Umstellung auf DAB+ verzögert sich
Der UKW-Betrieb in der Schweiz wird bis Ende 2031 verlängert. Das hat das Parlament im Dezember 2025 entschieden. Ursprünglich war geplant gewesen, UKW Ende 2026 abzuschalten. Die SRG-Sender (Radio SRF) haben den UKW-Betrieb Ende 2024 beendet, werden aber auf UKW zurückkehren. Ein Aufschaltdatum ist derzeit nicht bekannt. Die Umstellung auf DAB+ oder Internetradio kann damit grundsätzlich später erfolgen. Der Konsumentenschutz beantwortet die wichtigsten Fragen zu diesem Hin und Her.
Update Dezember 2025: UKW-Betrieb bis 2031 verlängert, Radio SRF kehrt auf UKW zurück
Wann wird UKW abgeschaltet?
Die SRG-Sender haben Ende 2024 den Betrieb über UKW eingestellt. Die privaten Radiosender in der Schweiz hätten bis Ende 2026 folgen sollen. Jetzt ist alles anders: Das Parlament hat im Dezember 2025 entschieden, UKW-Konzessionen bis Ende 2031 zu vergeben. Dies geschah auf Druck von privaten Radiosendern. Sie befürchteten, viele Hörer:innen an ausländische Sender zu verlieren, die weiterhin auf UKW senden.
Wie kann ich jetzt Radio empfangen?
Radiosender werden hauptsächlich über DAB+, Internet (Webradio) oder UKW verbreitet. Alternativen sind das TV-Kabel oder Satellitenempfang (siehe weiter unten). Die Schweizer Radiosender sind über das Internet empfangbar und praktisch alle auch über DAB+. Einige haben die Verbreitung über UKW beibehalten, andere haben sie eingestellt (Liste ohne Gewähr).
Sind bald alle Sender wieder auf UKW?
Davon ist nicht auszugehen. Einerseits ist der parallele Betrieb von UKW und DAB+ teuer. Andererseits sind die UKW-Konzessionen begrenzt. Welche Radiostationen sich bewerben und eine UKW-Konzession erhalten, ist derzeit offen.
Was ist mit Radio SRF 1, SRF 2, SRF 3 und den anderen SRG-Sendern?
Seit Anfang 2025 sind die SRF-Sender «nur» über DAB+, das Internet (Webradio), Satellit oder TV-Kabel empfangbar. Am 11. Dezember 2025 hat die SRG bekanntgegeben mit ihren Radiosendern auf UKW zurückzukehren. Ein Aufschaltdatum ist noch nicht bekannt.
Wie sieht es mit den ausländischen Radiostationen aus?
Ausländische Radiosender sind teilweise auch in der Schweiz empfangbar. In Deutschland erfolgt der UKW-Ausstieg schrittweise bis 2031, in Österreich gibt es keinen fixen Termin.
Was empfiehlt der Konsumentenschutz?
Wer über Internet oder DAB+ Radio hört, muss nichts unternehmen. Wenn Sie Geräte haben, die derzeit nur UKW empfangen, können Sie die weitere Entwicklung abwarten, falls sie mit der Senderauswahl zufrieden sind. Die SRG-Sender beabsichtigen, auf UKW zurückzukehren (siehe oben). Ob und wie viele Privatradios ebenfalls den UKW-Betrieb wieder aufnehmen, ist derzeit nicht bekannt.
Falls Sie – unabhängig von der Entwicklung – den Umstieg auf DAB+ und/oder Internetradio in Betracht ziehen, beachten Sie untenstehende Empfehlungen.
Von UKW zu DAB+ und Internetradio
Wenn der UKW-Betrieb in der Schweiz eingestellt wird, müssen Radios, Stereoanlagen und andere Empfangsgeräte, die nur UKW empfangen können, entweder ersetzt oder aufgerüstet werden. Radio hören, wird nur noch über DAB+, Internet (Webradio), über das TV-Kabel oder Satellit möglich sein. DAB+ und Internetradio können Zuhause und unterwegs genutzt werden, Empfang über das TV-Kabel ist nur ortsgebunden möglich.
Unterschied DAB+ und Internetradio (Webradio)
DAB+ wird in der Schweiz über Radiofunktürme und auch über das Kabelnetz verbreitet. Internetradio (auch Webradio genannt) braucht zum Empfang Zugriff auf das Internet (Mobilfunknetz, bzw. Zuhause über WLAN oder LAN). Empfangen lässt sich ein Radiosender direkt über dessen Webseite (hier zum Beispiel die SRG-Sender) oder App. Es gibt aber auch sehr viele Webseiten und Apps, die verschiedenste Radiosender bündeln und damit das Umschalten erleichtern, zum Beispiel*: Internet-Radio Schweiz Radiosonline Onlineradiobox oder TuneIn
Sowohl DAB+ als auch Internetradio haben Vor- und Nachteile, eine Einschätzung finden Sie hier.
* Die Beispiele sind KEINE Produkt- oder Anbieterempfehlungen. Sie dienen lediglich der Illustration.
Fallbeispiele und Empfehlungen
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Das Autoradio
Empfehlung: Kein Handlungsbedarf bei neueren Autos. Bei älteren Autos haben Sie drei Möglichkeiten: a) Radio weiterhin über UKW hören b) Handy nutzen c) Auto mit DAB+ Adapter nachrüsten
DAB+ Autoradios wurden je nach Marke und Modell zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingebaut. Als Faustregel gilt: vor 2015 ohne DAB+, ab 2020 mit DAB+, wobei es selbstverständlich Ausnahmen gibt. Wer ein Auto-Radio mit DAB+ Empfang hat, muss nichts unternehmen. Moderne Autos haben zusätzlich oft Informationssysteme mit Internetzugang und somit neben DAB+ auch Internetradio. Haben Sie ein Auto mit einem alten UKW-Radio, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:
a) Altes Radio behalten
Der UKW-Betrieb wird bis Ende 2031 verlängert und Radio SRF und die anderen SRG-Sender kehren auf UKW zurück. Auch die deutschen und österreichischen Radiostationen senden weiterhin auf UKW. Falls Sie mit dem Empfang und der Senderauswahl zufrieden sind, müssen Sie derzeit nichts unternehmen, insbesondere, wenn Sie ihr Auto sowieso nicht mehr lange behalten wollen. Falls Sie gewisse Sender nicht (mehr) empfangen, können Sie auch auf das Handy setzen, siehe Variante b).
b) Wer überwiegend mit der Familie oder anderen Personen unterwegs ist, kann auch auf das Handy setzen
Über das Internet haben Sie eine sehr grosse Auswahl an Schweizer und ausländischen Radiosendern. Ergänzend zum UKW-Empfang können Sie deshalb auch Ihr Handy für den Radioempfang nutzen: Dieses wird zum Beispiel über Bluetooth, USB oder Klinken-Stecker mit dem Autoradio, bzw. dessen Lautsprecher, verbunden. Ist dies nicht möglich, kann das Handy auch mit einem tragbaren Lautsprecher (Boombox) verbunden werden. Dieser muss allerdings an einem geeigneten Ort festgemacht werden, damit er bei einem Aufprall nicht durch den Innenraum fliegen und Insassen verletzen kann. Neben Internetradio können Sie das Handy auch zum Abspielen von gespeicherter Musik, Hörspielen, Podcasts, Spotify etc. nutzen. Die Bedienung sollte aber während der Fahrt aus Sicherheitsüberlegungen nicht durch die Fahrer:in, sondern einen Beifahrer erfolgen. Ein tragbarer Lautsprecher kann zudem nicht nur im Auto, sondern auch Zuhause oder unterwegs genutzt werden. Voraussetzung für die «Handy-Variante» ist ein Smartphone mit hohem oder unlimitiertem Datenguthaben und die Möglichkeit, dieses mit dem bestehenden Autoradio oder tragbarem Lautsprecher zu verbinden (Bluetooth, USB).

c) Reine UKW-Autoradios können ersetzt (relativ teuer) oder nachgerüstet werden, um DAB+ zu empfangen.
Für die Nachrüstung gibt es sehr viele Varianten, abhängig von Marke, Modell und Kundenwunsch. Laut dem TCS sind Radios mit Aux-in- oder USB-Anschluss einfacher nachzurüsten als solche ohne. Lösungen gibt es jedoch für alle Varianten. Grundsätzlich lässt sich ein Autoradio selbständig nachrüsten, für viele Autobesitzer:innen dürfte aber der saubere Einbau durch den Garagisten oder einen spezialisierten Anbieter:in die bessere Wahl sein. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:
TCS: Vier Adapter im Vergleich (2024)
Weitere Informationen zu DAB+ im Auto
Fazit: Da der UKW-Betrieb bis Ende 2031 verlängert wird und Radio-SRF auf UKW zurückkehrt, hat sich die Ausgangslage geändert. Welche der drei Varianten für Sie stimmt, ist letztlich ein persönlicher Entscheid.
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Das klassische Haushalts-Radio
Empfehlung: Weiterbetrieb oder Ersetzen
Es steht auf der Fensterbank, in der Werkstatt oder im Stall – das klassische Haushalts-Radio. Da der UKW-Betrieb bis Ende 2031 verlängert wird und Radio SRF auf UKW zurückkehren will, können Sie es weiterhin nutzen, falls Sie mit der Senderauswahl zufrieden sind.
Falls Sie ein neues Radio anschaffen, beachten Sie folgende Empfehlungen:
Wer gerne eine grosse Auswahl an internationalen Sendern möchte, sollte darauf achten, dass das neue Radio neben DAB+ auch eine Empfangsmöglichkeit für Internetradio* (Webradio) hat – Voraussetzung zur Nutzung ist ein Internetanschluss in der Nähe. Üblicherweise empfängt ein Internetradio über WLAN, es gibt aber auch Modelle, die sich über ein Ethernet-Kabel mit dem Router verbinden lassen.
Beispiele für DAB+ fähige Radios in der unteren Preisklasse*: Beispiel 1 Beispiel 2
Beispiele für Radios, die sowohl über DAB+ und über Internet empfangen können*: Beispiel 1 Beispiel 2
Sowohl DAB+ als auch Internetradio haben Vor- und Nachteile, eine Einschätzung dazu finden Sie hier.
* Die Beispiele sind KEINE Produkt- oder Anbieterempfehlungen. Sie dienen lediglich der Illustration.
Alternativen zum Haushaltsradio: Selbstverständlich können Sie auch über Ihren Computer, Ihr Tablet oder Smartphone Internetradio hören. Dies kann vor allem für Wenig-Nutzer sinnvoll sein.
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Die (teure) Stereoanlage
Empfehlung: Weiterbetrieb über UKW, bei Bedarf Nachrüsten für DAB+ und/oder Internetradio
Der Empfang über UKW ist weiterhin bis Ende 2031 möglich (siehe oben). Bei Bedarf kann auch bei einer alten Stereoanlage ein Adapter bzw. Tuner für den Empfang des DAB+ Signals installiert werden. Kassensturz hat Ende 2024 sieben solche Produkte getestet. Für Wenig-Nutzer bietet sich aber das Internetradio als günstige Alternative an; dazu verwenden Sie ein beliebiges Empfangsgerät (Handy, Laptop, Tablet, etc.) mit Internetanschluss. Dieses lässt sich beispielsweise via Kopfhörerbuchse mit Klinken-Stecker über den AUX-Anschluss mit der Stereoanlage verbinden; Einbussen bei der Klangqualität sind möglich. Es gibt aber auch noch andere Anschluss-Möglichkeiten. Eine weitere Alternative ist der Anschluss über das TV-Kabelnetz (siehe unten).
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Radio hören über TV-Kabel
Kabelnetz-Anbieter wie zum Beispiel UPC (heute: Sunrise) verbreiten das Radiosignal nicht mittels Funkwellen über die Luft, sondern über den TV-Kabelanschluss. Die Verbreitung von UKW über das Kabelnetz wurde oder wird in der Schweiz eingestellt. Der Frequenzbereich wird (künftig) für Internetuploads genutzt (mehr dazu). Der Radioempfang über das Kabelnetz ist aber über DVB-C oder im Netz von UPC (Sunrise) über «DAB+ Cable» dennoch weiterhin möglich.
- Empfang über DVB-C (Digital Video Broadcasting – Cable): Vereinfacht ausgedrückt, ist DVB-C Digitalfernsehen über das TV-Kabelnetz. Für ältere TV-Geräte braucht es dafür ein zusätzliches Empfangsgerät, seit ca. 2010 haben die meisten TV-Geräte den dafür benötigten Empfänger (Tuner) bereits integriert. Das TV-Kabel kann dann direkt mit dem Fernseher verbunden werden. Damit können nicht nur TV-Programme, sondern auch Radiosender empfangen werden. Wer zum Radio hören nicht immer den Fernseher einschalten will, kann auf ein DVB-C-fähiges Empfangsgerät setzen. Die Auswahl ist allerdings relativ klein*: Beispiel 1 Beispiel 2
- DAB+ Cable: UPC (Sunrise) verbreitet das Radiosignal im Kabelnetz zusätzlich über den Standard «DAB+ Cable». Dafür benötigen Sie allerdings spezielle Empfangsgeräte: DAB+ reicht nicht aus, sie müssen «DAB+ Cable» empfangen können. Es gibt dazu eine spezielle Produktkennzeichnung «DAB+ Cable Ready». Derzeit gibt es seitens Sunrise nur wenige Informationen über verfügbare Empfangsgeräte und Senderangebot.
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Radio hören über Internet(-Anbieterinnen) wie zum Beispiel Swisscom
Internetempfang und passendes Empfangs- bzw. Abspielgerät (Handy, Computer, Tablet, moderne TVs etc.) reichen, um Internetradio zu hören (siehe oben). Behalten Sie dabei aber stets Ihr (Mobil-)Datenguthaben im Auge, da es sonst gerade im Ausland zu unerwartet hohen Kosten kommen kann. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Onlineratgeber zum Vermeiden von Roaming Gebühren.
Je nach Anbieter gibt es aber auch die Option, Radiosender über die TV-Anbieterin (u.a. Swisscom blue TV, M-Budget oder Wingo) zu beziehen – als Ergänzung zu den TV-Programmen.
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Radio hören über Satellit
Über Satellit können Sie auch nach der UKW-Abschaltung eine Vielzahl von internationalen Radiostationen empfangen, darunter sind auch die SRG-Radiosender.
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