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Was Sie am «Black Friday» beachten müssen

Shopping-Events wie «Black Friday», «Singles Day», «Cyber Monday» und «Cyber Week» sind koordinierte Marketingmassnahmen des Detailhandels. Sie garantieren dem Handel schon in der Vorweihnachtszeit Rekordumsätze. Der «Singles Day» anfangs November stammt aus China; «Black Friday», «Cyber Monday» und die «Cyber Week» wurden ursprünglich in den USA lanciert und finden jeweils um den vierten Freitag im November statt. Solche Events verleiten oft zu unnötigen Käufen. Hier erfahren Sie, wie Sie Shoppingfallen umgehen können.

Mit diesen 6 Tipps vermeiden Sie gängige Shoppingfallen:

1. Nichts kaufen

Um Ihr Portemonnaie und die Umwelt nicht mit unnötigen Käufen zu belasten, kaufen Sie an den Shopping Days am besten gar nichts. Stattdessen können Sie Ihre kaputten Gegenstände im Rahmen des «Kauf-nix-Tages» in einem unserer Repair Cafés kostenlos reparieren lassen oder Sie leihen sich selten genutzte Gegenstände in einer LeihBar.

Wer trotzdem Geld ausgeben möchte, hat im Rahmen des «Giving Tuesday», dem weltweiten Tag des Gebens, Gelegenheit.

Falls Sie sich doch lieber ins Einkaufsgetümmel stürzen möchten …

2. Kühlen Kopf bewahren

Bleiben Sie misstrauisch. Gerade an solch speziellen Aktionstagen werden viele Produkte mit zusätzlichen Labels/Aufklebern (z. B. «Black Friday») versehen. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass das Produkt tatsächlich vergünstigt angeboten wird. Vielmehr soll dies die Kaufbereitschaft der Kund:innen steigern.
Zeitlich begrenzte Rabatte können einen inneren Kaufzwang auslösen. Es entsteht das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn nicht sofort zugeschlagen wird. Tatsächlich wird es jedoch immer wieder solche und ähnliche Rabatte auf diese Produkte geben.

Deshalb gilt: Auch beim Online-Shopping einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht durch «Countdowns» oder Hinweise wie «nur noch wenige Stückzahlen verfügbar» unter Druck setzen lassen. Mit solchen manipulativen Webdesigns, auch Dark Patterns genannt, versuchen Händler:innen, potenzielle Kundschaft zu einem unüberlegten Kauf zu bewegen.

3. Nicht mehr kaufen als nötig

Lassen Sie sich nicht mit hohen Rabatten zu überflüssigen Käufen verleiten. Vor der (Online-)Shopping-Tour sollten Sie sich überlegen, was Sie wollen und brauchen. Beschränken Sie sich auf diese Produkte. Eine simple Einkaufsliste und ein festgelegtes Budget wirken Wunder.

4. Preise vergleichen

Oft scheinen die Angebote zu verlockend, um wahr zu sein. Gerne wird mit 40 % Rabatt und mehr geworben. Dass sich der Rabatt dabei aber nicht auf den vorher ausgezeichneten Kaufpreis bezieht, sondern auf die unverbindliche, meist viel zu hoch angesetzte Preisempfehlung der Hersteller:innen, wird verschwiegen.

Deshalb gilt: Vor dem Kauf unbedingt den Preis bei anderen Händler:innen vergleichen. Für den Online-Handel gibt es dazu unzählige Preisvergleich-Websites (z. B. www.toppreise.ch). Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, nimmt auch die Preise in physischen Läden unter die Lupe. Diese sind immer wieder für eine Preisüberraschung gut.
Der Konsumentenschutz hat 2020/21 über mehrere Monate hinweg die Preise im Bereich IT/Unterhaltung beobachtet und verglichen. Das Fazit: In bestimmten Fällen kann ein Kauf am Black Friday & Co. für die Konsument:in ein guter Deal sein – insgesamt kann aber nur wenig gespart werden.
Gerade grössere Händler:innen werben oft mit einer «Tiefpreisgarantie». Im Normalfall bedeutet das: Wenn Sie das gleiche Produkt woanders günstiger finden, erhalten Sie die Preisdifferenz zurück. Doch viele Händler:innen rechnen damit, dass der Grossteil der Konsument:innen den Preis nicht mehr überprüft. Um von der Tiefstpreisgarantie zu profitieren, müssen Sie bereit sein, die Konkurrenzpreise tatsächlich zu checken.

5. Antizyklisch kaufen

Die Shopping Days locken zwar mit vermeintlichen Schnäppchen, doch oft sind Produkte bereits günstiger, wenn sie ausserhalb der Saison gekauft werden. Skiausrüstung ist beispielsweise im Sommer günstiger als kurz vor der Hochsaison. Darum sollten Sie die Preise das ganze Jahr im Blick behalten und versuchen, möglichst antizyklisch einzukaufen, um von Ausverkäufen zu profitieren.

6. Verdächtige Online-Shops meiden

Auch betrügerische Online-Shops nutzen Black Friday & Co., um ihre vermeintlich angebotenen Produkte besonders günstig zu verkaufen. Bei Produkten mit extrem tiefen Preisen, die zudem nur mit Vorauskasse oder Kreditkarte bezahlt werden können, gilt es besonders vorsichtig zu sein. Neben Fakeshops, welche die bestellten Artikel gar nicht versenden, gibt es auch diverse Dropshipping-Shops. Dropshipping ist ein Geschäftsmodell, bei dem Händler:innen Billigware direkt aus China an die Kundschaft verschicken lassen, ohne diese selbst an Lager zu haben.

Dazu mehr in unserem Online-Ratgeber:
Was muss man beim Online-Shopping beachten?
Wie erkennt man Fakeshops?

Zudem besteht die Gefahr, dass Sie gefälschte Ware erwerben. Die Einfuhr von Fälschungen in die Schweiz ist strafbar – selbst wenn sie unwissentlich geschieht. Im Internet erkennen Sie entsprechende Anbieter:innen u. a. anhand von schlechtem Bildmaterial, gefälschten Gütesiegeln oder verdächtigen Produktbeschreibungen wie z. B. «Imitat», «Kopie» oder «Lookalike».

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