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Erfolge 2017 sind Antrieb für Engagement 2018

Mit dem Einreichen der Fair-Preis-Initiative, Erfolgen gegen lästige Werbeanrufe und der Lancierung einer Reparaturwebplattform konnte die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen die Konsumenteninteressen erfolgreich vertreten. Die Pläne für das kommende Jahr sind ebenfalls hochgesteckt.

Die drei unabhängigen Schweizer Konsumentenschutz-Organisationen – Stiftung für Konsumentenschutz, Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana ACSI und Fédération Romande des Consommateurs FRC – beweisen einen langen Atem bei der Durchsetzung der Konsumentenanliegen, denn das Klima bleibt rau und die Gegnerschaft ist gut aufgestellt. So wurde in der Budgetdebatte 2018 im Nationalrat ein Antrag behandelt, der den Konsumentenorganisationen die Subventionen in einem ersten Schritt um die Hälfte kürzen, innert vier Jahren dann aber ganz hätte streichen wollen. Dieser wurde deutlich abgelehnt.

Schwerpunkte 2018

  • Die Allianz wird sich im 2018 vehement für mehr Transparenz bei Nährstoff- und Herkunftsangaben von Lebensmitteln Unter anderem sollen mit Ampelfarben unterlegte Nährwertangaben für mehr Klarheit sorgen.
  • Durch eine Teilrevision des Fernmeldegesetzes können die Rechte für die Konsumentinnen und Konsumenten im Bereich Telekommunikation gestärkt werden. Das Engagement der Allianz bei der Teilrevision ist ein entsprechend wichtiger Punkt in der Agenda 2018.
  • Der Einsatz der Allianz gegen missbräuchliche Geschäftsbedingungen wird im 2018 fortgeführt. Faire Konditionen im Kleingedruckten von Banken und Fluggesellschaften stehen im Fokus.
  • Die Schweiz braucht einen starken Datenschutz: Die Allianz fordert daher im Rahmen der Totalrevision des Datenschutzgesetztes, dass Gesetzeslücken geschlossen werden, und so die Daten der Konsumentinnen und Konsumenten geschützt werden.
  • In Zusammenarbeit mit dem Trägerverein smarter medicine wird die Allianz im 2018 gezielte Aufklärungsarbeit zu Überbehandlungen im Gesundheitswesen leisten. Denn nur informierte Patientinnen und Patienten erkennen unnötige Behandlungen.

Themen 2017

  • Den zu hohen Preisen von Importprodukten wurde der Kampf angesagt: Die Unterschriften für die Fair-Preis-Initiative sind gesammelt. Das Stimmvolk wird somit die Möglichkeit erhalten, sich zur Hochpreisinsel Schweiz zu äussern und überhöhten Preisen den Riegel vorzuschieben.
  • Mit der Lancierung der Webplattform repair-café.ch als zentrale Anlaufstelle für Konsumentinnen und Konsumenten bei Reparaturthemen wurde ein weiterer Meilenstein im Kampf gegen die Wegwerfwirtschaft gesetzt.
  • Die Allianz nahm im 2017 Regionallabels von Lebensmitteln genauer unter die Lupe; mit durchzogenen Fazit. Neben vielen genügend bis gut abschneidenden Labels gibt es auch Trittbrettfahrer, welche sich weder öffentliche Richtlinien unterstellen noch unabhängige Kontrollen vornehmen.
  • Der erfolgreiche Einsatz gegen unerwünschte Werbeanrufe konnte im 2017 weitergeführt werden. Der Callfilter der Swisscom ist neu neben der Festnetztelefonie auch fürs Handy verfügbar. Andere Anbieter sollen folgen.
  • Der VW-Abgasskandal hat deutlich gemacht, dass gerade bei unlauterem Verhalten von Grossanbietern Instrumente zur kollektiven Rechtsdurchsetzung notwendig sind, damit einzelne Geschädigte zu ihrem Recht kommen. Die Allianz fordert daher adäquate Rechtsmittel bei solchen Schadensereignissen.

Ein weiterer Punkt auf der Agenda 2017 war die Sharing Economy. Durch ihr Zukunftspotential wurde sie zum Thema im politischen Diskurs. Die Allianz stellte die Forderung an die Politik, neben den Chancen auch die Gefahren zu diskutieren und diese durch eine Stärkung der Konsumentenrechte zu reduzieren. Im Weiteren haben sich im 2017 die eingereichten Strafanzeigen wegen Verstoss gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb als erfolgsversprechendes Mittel bewährt. Ebenso konnte die Kriminalisierung der Konsumentinnen und Konsumenten im Urheberrechtsgesetz erfolgreich verhindert werden. Im Bereich Gesundheit setzte sich die Allianz für bessere Konditionen und ausgeglichene Machtverhältnisse bei den Alternativmodellen der Krankenversicherer ein.

Die Allianz ist stolz auf das Erreichte, gleichzeitig sieht sie vielerorts noch Handlungsbedarf. Daher wird sie sich auch im 2018 für die Rechte der Konsumentinnen und Konsumenten stark machen.

Ausführliche Agenda