Apple Monopol auch beim Bezahlen? SKS fordert Weko zum Handeln auf

Bezahlen ist längst nicht mehr nur mit Bargeld oder Bezahlkarte möglich: Der Konsument soll seinen Einkauf schon bald über sein Smartphone berappen – zumindest wenn es nach dem Willen der Anbieter von mobilen Zahlungsmöglichkeiten geht. Einmal mehr versucht Apple auch in diesem Bereich, den grössten Teil des Kuchens für sich zu sichern. Demnächst soll Apple Pay auf den Schweizer Markt kommen: Zahlen per iPhone immer und überall. Andere Zahlsysteme sollen jedoch die NFC-Technologie des iPhones nicht nutzen können. Ein klarer Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, findet die Stiftung für Konsumentenschutz SKS.
Mit Apple Pay bringt Apple sein eigenes mobiles Zahlsystem auf den Markt. Diese App funktioniert, wie sämtliche vergleichbare Bezahlsystem, über die sogenannte Near Field Communication (NFC). Diese Technologie ist schweizweit nahezu flächendeckend verfügbar. Der Marktriese Apple trifft somit beste Startvoraussetzungen für sein neues Produkt an. Auf der anderen Seite jedoch sperrt Apple die im iPhone integrierte NFC-Schnittstelle für alternative Zahlsysteme wie Twint (das Fusionsprodukt aus Paymit und Twint). Der Besitzer eines iPhones soll die neue Zahltechnologie somit lediglich über Apple Pay nutzen können – ohne Möglichkeit für alternative Angebote.
Ein derartiges Verhalten ist monopolistisch und verstösst offensichtlich gegen das Kartellrecht. Die SKS fordert daher die Wettbewerbskommission auf, eine Vorabklärung zu eröffnen.