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Coop-Kreditkarte: E-Rechnung bleibt kostenlos

Coop-KreditkartenWer die Coop-Gratiskreditkarte benutzt, muss ab dem 15. Oktober 2015 für’s Zahlen bezahlen: Der Erhalt einer Papierrechnung kostet 1.50 Franken, die E-Rechnung 50 Rappen. Mit ihrer direkten Intervention bei Swisscard AECS konnte die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) in Zusammenarbeit mit dem Kassensturz durchsetzen, dass zumindest der Erhalt der elektronischen Rechnung für die Kunden kostenlos bleibt.

In einem unscheinbaren Informationsschreiben informierte Swisscard als Herausgeberin der Coop-Gratiskreditkarte darüber, dass der Erhalt der monatlichen Kreditkartenabrechnung per 15. Oktober 2015 kosten werde: 1.50 Franken für eine Papierrechnung, 50 Rappen für eine E-Rechnung. Mit dieser Neuerung befindet sich Swisscard leider in illustrer Gesellschaft: Die Zahl der Anbieter, welche ihre Kunden sogar bei der Rechnungsstellung zur Kasse bitten, nimmt zu.

Trotzdem: Mit ihrer Ankündigung betritt Swisscard gefährliches Neuland. Kein Unternehmen hat es bislang gewagt, auch für die Zustellung der Rechnung auf elektronischem Weg (E-Rechnung) eine Gebühr zu verlangen. Swisscard liess verlauten, der Schritt zur gebührenpflichtigen Rechnung sei notwendig, um die gesunkenen Gebühreneinnahmen von Händlerseite her zu kompensieren. Einmal mehr sollten also die Konsumentinnen und Konsumenten zur Kasse gebeten werden!

Die SKS reagierte umgehend und suchte das Gespräch mit Swisscard. In Zusammenarbeit mit dem Kassensturz konnte erreicht werden, dass die Gebühr für die E-Rechnung nun immerhin nicht auf den Kunden überwälzt wird. „Damit haben wir für’s Erste einen Flächenbrand verhindert“, zeigt sich Sara Stalder, Geschäftsleiterin SKS, erleichtert. Eine Praxisänderung bei der elektronischen Rechnungsstellung hätte unzählige Nachahmer auf den Plan gerufen.

Kundengebühren für den Erhalt einer Papierrechnung wurden in Deutschland und Österreich höchstrichterlich für illegal erklärt. Dass dies in der Schweiz weiterhin erlaubt ist, sogar noch neue Gebühren dazu kommen sollen, ist für die Konsumentinnen und Konsumenten nicht nachvollziehbar. Besonders stossend ist die Gebührenerhebung im vorliegenden Fall deshalb, weil die Coop-Kreditkarte als Gratiskarte beworben wird.