Rechtsfragen: Sorgenkind Datenschutz

Mit der zunehmenden Digitalisierung unseres Alltags nimmt der Datenschutz einen immer grösseren Stellenwert ein. Der Konsumentenschutz bemüht sich seit Jahren darum, dass Personendaten geschützt bleiben. Weil im Gesetz grosse Lücken bestehen, bemüht sich der Konsumentenschutz Verbesserungen dort zu erreichen, wo sie möglich sind.
Erinnern Sie sich an die Zeiten, als die grösste Sorge um den Datenschutz noch dem unerlaubten Sammeln und Weiterverkaufen Ihrer Adresse galt? Je mehr die Digitalisierung in unserem Alltag Einzug hält, desto grösser ist das Ausmass der Datensammlerei geworden. Die persönlichen Daten gelten als die neue Währung: Wer im Internet unterwegs ist, wird getrackt, also verfolgt. Unsere Daten werden ausgewertet und beispielsweise für personalisierte Werbung verwendet. Wenn Sie online nach einem Buch oder Schuhen suchen, taucht auf Ihrem Bildschirm plötzlich lauter entsprechende Werbung auf.
Die Unternehmen behaupten natürlich, der Datenschutz sei ihnen wichtig. Zugleich zwingen sie Konsumenten dazu, unverständliche Datenschutzerklärungen zu akzeptieren. Alphabet, eine amerikanische Holding, zu der auch Google gehört, will einzelne Personen nicht mehr mit Cookies über mehrere Webseiten hinweg verfolgen. Sie will die Personendaten zu Gruppen mit gleichen Interessen zusammenfassen. Das Problem, welches sich dadurch ergibt: Unser Datenschutzgesetz DSG, das vor kurzem revidiert wurde, greift nicht mehr. Denn es schützt nur die Personendaten gemäss heutiger Nutzung, aber nicht in der Form, wie sie die Tech-Giganten wie Alphabet planen.
Datenschutzgesetz nicht ausreichend
Das überarbeitete und bereits veraltete Datenschutzgesetz ist aber auch in anderen Bereichen keine grosse Errungenschaft, im Gegenteil. Der Konsumentenschutz hat sich vehement für Verbesserungen eingesetzt – etwa ein hoher Datenschutzstandard bereits als Grundeinstellung bei Geräten und Dienstleistungen. Er hat auch verlangt, dass eine Einwilligung vorliegen muss, damit Daten erhoben und verarbeitet werden dürfen. Leider blieben diese Bemühungen weitgehend erfolglos.
Dennoch wird sich der Konsumentenschutz für Verbesserungen einsetzen, etwa in dem er politische Vorstösse unterstützt oder die Konsumentinnen und Konsumenten zu Fragen des Datenschutzes informiert und berät.
Wie die eigenen Daten schützen?
Seit Jahren informiert und sensibilisiert der Konsumentenschutz für Datenschutzthemen. Auf konsumentenschutz.ch finden Sie zahlreiche Beiträge und Online-Ratgeber mit Infos und Tipps zum Datenschutz. Dort erfahren Sie zum Beispiel, was Microsoft Xandr ist, wie Sie datensparsamer unterwegs sind, wieso Datenauskunftsbegehren sinnvoll sind und auf welche WhatsApp-Alternative Sie umsteigen sollten.