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Wann lohnt sich Ratenzahlung?

Viele Unternehmen locken bereits bei Alltagsprodukten mit flexiblen Zahlungsmöglichkeiten. Denn der Kauf auf Raten ist ein lukratives Geschäft, auf Kosten von Konsumentinnen und Konsumenten. Die finanziellen Risiken lassen sich je nachdem nur schwer im Voraus erkennen. Das sind die Kostenfallen von Ratenzahlungen.

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Ratenzahlungen können besonders dann verlockend sein, wenn man einen grösseren Betrag nicht sofort bezahlen will oder kann. Ob bei grösseren Anschaffungen oder beim Kauf von Alltagsprodukten – Händler locken gern mit flexiblem Zahlungsmodalitäten. Dies meist auf Kosten der Konsumenntinnen und Konsumenten. So wird den Schuldnerinnen und Schuldnern mit diversen Zusatzgebühren oder mit Zinsen und hohen Mahngebühren das Geld aus der Tasche gezogen.

Planen Sie aktuell eine grössere Anschaffung auf Raten? Dann beachten Sie unsere Hinweise.

 


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Ratenzahlung ist meist teurer

Ratenzahlung bedeutet in fast jedem Fall, dass Sie im Endeffekt mehr bezahlen – manchmal sogar sehr viel mehr. Es gibt verschiedene Modelle für den Kauf auf Raten. Manche Unternehmen verlangen Pauschalen, unabhängig vom Produktpreis. Andere Anbieter schlagen auf den Ursprungspreis einen definierten Prozentsatz auf. Dabei ist die Höhe des Prozentsatzes teilweise abhängig von der Höhe des Produktpreises. Oftmals gelten für günstigere Produkte höhere Prozentsätze. Auch veranschlagen manche Händler eine Administrations- oder Bearbeitungsgebühr. Bei vielen Anbietern drohen zudem hohe Mahngebühren, wenn Sie eine Zahlungsfrist verstreichen lassen.

Komplikationen bei Drittunternehmen

Es gibt zudem Unternehmen, die mit Drittanbietern zusammenarbeiten. So kann es sein, dass Sie den Kaufvertrag mit dem Unternehmen abschliessen, die Ratenzahlungsvereinbarung aber mit einem Drittunternehmen eingehen. Daraus folgt, dass das Drittunternehmen den Kaufpreis für Sie bezahlt und Sie in der Folge den Betrag in Raten an das Drittunternehmen überweisen. Dahinter stehen oftmals Kreditinstitute, deren Geschäftsmodell auf Schuldenfallen aufbaut.

 


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Eine solche Konstellation kann die Sachlage ganz schön verkomplizieren. Denn wenn Sie ein Problem mit dem Kaufprodukt haben, ist zwar das Verkaufsunternehmen Ihr Ansprechpartner, das Produkt wurde jedoch vom Drittunternehmen bezahlt. Eine Rückabwicklung oder Preisreduktion ist in einem solchen Fall kompliziert und schwerfällig. Sie kann zudem mit Zusatzkosten verbunden sein.

Kreditkartenfirmen verlangen Verzugszins

Auch bei den meisten Kreditkartenfirmen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Kreditkartenrechnung in Raten zu bezahlen. Die entsprechende Funktion wird gemäss den Firmen erst nach einer Kreditwürdigkeitsprüfung freigeschaltet. Diese sind jedoch oftmals mangelhaft. Wenn Sie also nur einen Teil der Monatsrechnung begleichen und den Rest auf später verschieben, ist Vorsicht geboten: Denn Kreditkartenfirmen verrechnen einen fürstlichen Verzugszins von 9 % bis 12 %. Manche Banken veranschlagen diesen zudem bereits ab dem Kaufdatum und nicht erst ab Rechnungstellung. Dies gilt auch, wenn Sie die Rechnung unabsichtlich vergessen zu zahlen.

Es gilt: Kleingedrucktes lesen

Lesen Sie deshalb immer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) bevor Sie einen Vertrag über Ratenzahlung abschliessen oder die Kreditkarte für Ratenzahlung nutzen. Prüfen Sie zudem, ob ein Drittunternehmen involviert ist und beachten Sie gegebenenfalls auch deren AGB. Denn so informieren Sie sich über die Bedingungen, mit denen Sie sich einverstanden erklären – insbesondere über die effektive Höhe der Gesamtkosten und über die Risiken zusätzlicher Kosten. Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen, Ratenzahlungen per Lastschriftverfahren oder als Dauerauftrag zu bezahlen, um zusätzliche Kosten infolge verspäteter Zahlung zu verhindern.

Keine überstürzten Kaufentscheidungen

Grundsätzlich gilt: Wer sich für seine Kaufentscheidung Zeit nimmt, spart nicht nur unnötige Ausgaben, sondern vermeidet auch, Opfer von Werbetricks und unlauteren Geschäftspraktiken zu werden. Müssen dringend neue Wanderschuhe her, dann nehmen Sie sich Zeit und vergleichen Sie die Angebote verschiedener Händler. Übrigens: Mit Knappheits- oder Dringlichkeitsappellen versuchen Händler Ihre Kaufentscheidung zu manipulieren. Angebote wie “Nur noch heute” oder “Nur noch drei verfügbar” sind oftmals nur Tricks, um Sie zum sofortigen Kauf zu bewegen. Tatsächlich erhalten Sie in vielen Fällen nicht das versprochene Schnäppchen!

Hinweis:

Für Personen mit einer Kaufsucht stellt die Zahlungsmöglichkeit auf Raten eine besondere Gefahr dar. Gemäss Resultaten einer repräsentativen Umfrage des BAG (Bundesamt für Gesundheit) aus dem Jahr 2020 sind in der Schweiz 4,8 % der Bevölkerung kaufsüchtig. Stellen Sie bei sich oder nahen Angehörigen ein problematisches Kaufverhalten fest, dann wenden Sie sich an die Onlineplattform für Suchtberatung https://www.safezone.ch/de/ oder an regionale Suchtberatungsstellen.

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