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Gegner der Grünen Wirtschaft malen Schreckgespenster

grüne

Im Abstimmungskampf über die Initiative für eine grüne Wirtschaft treibt die Phantasie der Gegnerschaft kuriose Blüten. Diskutiert werden kaum harte Fakten, dafür unzählige groteske Beispiele, die angeblich Einschränkungen für die Konsumentinnen und Konsumenten aufzeigen sollen. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) nimmt die emotionalen Beispiele unter die Lupe und empfiehlt die Lektüre des Initiativtextes:

 

Behauptung der Gegner Richtigstellung der SKS
Schreckgespenst 1: Konsumentinnen und Konsumenten werden in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt und bevormundet.
Die Initiative für eine Grüne Wirtschaft will nicht eine Einschränkung der Wahlfreiheit der Konsumenten. Vielmehr fordert sie, dass 2050 die Herstellungsprozesse für eine breite Produktauswahl im Durchschnitt das ökologisch verträgliche Mass nicht überschreiten.
Schreckgespenst 2:
Geräte werden teurer.
Höhere Kaufpreise für Geräte sind denkbar, weil die Initiative eine ökologische Produktion fordert. KonsumentInnen profitieren allerdings mittelfristig und langfristig, weil Produkte in einer grünen Wirtschaft dank Ecodesign länger haltbar sind, sich reparieren lassen und Rohstoffe im Kreislauf bleiben. Zudem erlaubt ein besseres Recyclingangebot, Abfallgebühren zu sparen. Dadurch sinken die durchschnittlichen Ausgaben der Konsumenten über die Jahre.
Schreckgespenst 3:
Jede Schweizerin und jeder Schweizer muss Vegetarier werden.
Die Initiative zwingt niemandem ein anderes Essverhalten auf. Im Gegenteil: Sie stellt sicher, dass auch unsere Grosskinder noch in den Genuss von Fleisch kommen. Es geht darum, dass die Fleischproduktion umweltschonend erfolgt, unter Berücksichtigung der weltweiten Belastungsgrenzen.
Schreckgespenst 4:
Schweizer Konsumenten dürfen nie mehr fliegen und müssen ihr Auto bald stehen lassen.
Bezogen auf die Mobilität sieht die Initiative keine Massnahmen vor, sondern will lediglich umweltfreundliche Technologien vorantreiben. Damit wird die innovative Mobilität für alle möglich und erschwinglich bleiben, ohne den Planeten zu überbeanspruchen.
Schreckgespenst 5:
Neue Umweltabgaben verteuern Nahrungsmittel. Importierte Waren wie Kaffee und Zitrusfrüchte werden unerschwinglich.
Die Initiative sieht keine konkreten Massnahmen für neue Umweltabgaben vor. Stattdessen soll sich der Bund Zwischenziele setzen und regelmässig den Fortschritt überprüfen. Erst wenn freiwillige Massnahmen und Synergien, sowie Forschung und Innovationen die gesetzten Ziele verfehlen, kann der Bund sinnvolle und zielführende Massnahmen einsetzen. Ob dies über Recycling-Quoten und Umweltstandards oder finanzielle Anreize geschieht, entscheidet das Parlament, nicht der Initiativtext.