Über 70 % der kaputten Gegenstände lassen sich reparieren
Im Oktober, dem internationalen Reparaturmonat, wurde in den Repair Cafés noch fleissiger geschraubt, gelötet, genäht und gerettet als sonst. Mit einem beeindruckenden Ergebnis: Über 1’800 defekte Gegenstände landeten auf den Werkbänken. Mehr als 1’300 davon konnten erfolgreich wieder instandgesetzt werden. Das zeigt: Reparieren ist nicht nur möglich, es ist auch sehr gefragt.
Die Bilanz des Reparaturmonats im Oktober kann sich sehen lassen. Über 1’300 Gegenstände wurden erfolgreich wieder zum Leben erweckt. Darunter zahlreiche Haushaltsgeräte wie 62 Staubsauger, 34 Kaffeemaschinen und 16 Toaster. Auch Textilien und Lederwaren, darunter über 100 Hosen, fanden ihren Weg zurück in den Alltag. Selbst komplexe Elektronik wie 38 Radios und 12 Laptops sowie diverse Holz- und Metallobjekte, etwa 21 Schirme, wurden mit handwerklichem Geschick und viel Geduld repariert. Eine beeindruckende Erfolgsquote, die zeigt, dass die meisten kaputten Dinge nicht im Abfall landen müssen.

Die 1’300 reparierten Gegenstände in Kategorien aufgeschlüsselt.
Eine Bewegung mit Herzblut
Hinter den Reparaturen steckt mehr als Technik. Es sind engagierte Menschen mit handwerklichem Geschick, die ihre Zeit freiwillig für den Klimaschutz und gegen die Wegwerfgesellschaft einsetzen. Die Liste der geretteten Gegenstände ist lang, darunter sind auch skurrile Dinge, wie etwa eine Schneesturmkugel, eine Deko-Katze, ein Holzelefant, Musikdosen, ein leuchtender Weihnachtsstern. Auch die Kleinen durften staunen: Puppenwagen, Plüschtiere, ferngesteuerte Autos und Traktoren, Modelleisenbahnen und sogar ein Holzkran wurden mit Geduld und Hingabe geflickt und mit ihnen wohl auch so manches Kinderlächeln.
Ein Schraubenzieher gegen die Wegwerfgesellschaft
Bei den Repair Cafés handelt es sich um Veranstaltungen, an denen Besuchende defekte Dinge mit Hilfe von ehrenamtlichen Reparaturprofis kostenlos reparieren können. Diese «temporären Reparaturwerkstätten» bieten die Möglichkeit, konkret etwas gegen den Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge unserer Wegwerfwirtschaft zu unternehmen. Ganz nebenbei schont eine Reparatur das Portemonnaie der Besuchenden. Die Repair Cafés sind weltweit und auch in der Schweiz ein Erfolgsrezept, denn bis heute wurden in der ganzen Schweiz über 250 Repair Cafés gegründet.
Die Bewegung zeigt eindrucksvoll, wie viel Wirkung in kleinen Handgriffen steckt. Denn manchmal genügt ein Schraubenzieher, um nicht nur Dinge zu reparieren, sondern auch Erinnerungen zu bewahren und Menschen zu verbinden.
