Rangliste: Reparaturfähigkeit von Smartphones

Die unabhängige Vergleichsplattform Topten hat neu eine Liste von Smartphones erstellt, die sich gut reparieren lassen. Mit dem Ranking erhalten Konsumenten und Konsumentinnen das erste Mal Informationen über die Reparierbarkeit von Smartphones. In der Schweiz liegen laut Schätzungen ungefähr acht Millionen ungebrauchte Handys herum. Viele davon haben nur ein kleines Manko und werden deshalb nicht mehr genutzt. Ein Grund dafür: Je nach Smartphone ist die Reparatur auch von kleinen Defekten übermässig aufwändig.
Topten hat neu Smartphones anhand ihrer Reparaturfähigkeit bewertet. Laut Eric Bush, dem Geschäftsführer von Topten, ist das Ziel des Reparatur-Index’, die Hersteller dazu zu bewegen, ihre Geräte reparaturfreundlicher zu gestalten, denn in der Schweiz liegen laut Schätzungen ungefähr acht Millionen ungebrauchte oder kaum defekte Handys herum. Smartphones werden im Schnitt nur drei Jahre genutzt, dies meist aufgrund eines Defektes oder weil keine Updates mehr angeboten werden.
Bewertung der Smartphones
Je nach Smartphone kann eine Reparatur mehr oder weniger aufwendig sein, entsprechende Reparaturinformationen fehlten aber bislang. In diese Bresche springt nun Topten und bewertet die Reparaturfähigkeit der Smartphones. Es wurden über 300 Smartphones geprüft, wovon 28 Geräte mindestens 6 Punkte erreicht haben und auf die Liste aufgenommen wurden. Auf Platz 1 und 2 haben es das FairPhone 4 und FairPhone 3+ geschafft, dicht gefolgt von einem Smartphone der Marke Oppo.
Kriterien der Reparaturfähigkeit
Für die Bewertung der Reparaturfähigkeit der Smartphones wurden folgende Kriterien ausgewählt:
- Dokumentation von Reparaturanleitungen
- Zerlegbarkeit des Geräts (wobei verschraubte Teile besser bewertet werden als geklebte)
- Verfügbarkeit von Ersatzteilen
- Preis der Ersatzteile
- Produktspezifisches, wie Verfügbarkeit von Software-Updates, Hilfestellung auf der Webseite oder Hotline etc.
Vorreiterin Frankreich
Frankreich kennt bereits ein obligatorisches Label für die Reparaturfähigkeit von Elektrogeräten. Seit 2021 erhalten Käuferinnen beim Erwerben eines Elektrogerätes eine Auskunft über deren Reparaturfähigkeit. Zum einen gibt das dem Käufer eine schnelle Übersicht zur Reparierbarkeit des gekauften Gerätes, zum anderen schafft diese verpflichtende Kennzeichnung auf der Hersteller-Seite ein Anreiz die Produkte so gut reparierbar wie möglich zu gestalten. Der Konsumentenschutz befürwortet ein solches Label der Reparaturfähigkeit auch für die Schweiz.
Repair-Cafés: reparieren statt wegwerfen
Der Konsumentenschutz engagiert sich für mehr und einfachere Reparaturen von Geräten in der Schweiz. Etwa mit den schweizweit agierenden Repair Cafés, bei welchen Reparaturprofis kostenlos und ehrenamtlich defekte Gegenstände reparieren. Repair Cafés bieten die Möglichkeit, konkret etwas gegen den Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge zu unternehmen. Ganz nebenbei wird das Portemonnaie geschont, man trifft neue Leute und kann sich bei Kaffee und Kuchen unterhalten. Repair Cafés verleihen der Kultur des Reparierens neuen Auftrieb.