Nutzen statt kaufen – in der LeihBar

«Bibliotheken von Dingen» oder eben LeihBars sind ein wachsendes Angebot. Inzwischen gibt es mehr als 20 Gegenstands-Bibliotheken in der Schweiz, in denen Sie diverse Dinge ausleihen können. Da sie alle ein wenig anders heissen, finden Sie hier eine übersichtliche Karte aller aktiven LeihBars der Schweiz.
Wir brauchen nur die wenigsten Gegenstände in unserem Haushalt tagtäglich. Sehr viele davon verstauben und werden nur einmal jährlich verwendet, wenn überhaupt. Das klassische Beispiel ist die Bohrmaschine. Sie wird gemäss Studien während ihrer Lebenszeit insgesamt nur etwa 13 Minuten lang verwendet! Die Herstellung einer Bohrmaschine benötigt jedoch rund 100 kWh. Wird eine Bohrmaschine nun zwanzigmal ausgeliehen und dadurch der Kauf einer neuen Bohrmaschine zwanzigmal vermieden, ergibt dies eine Einsparung von 2000 kWh. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch eines Single-Haushalts in der Schweiz.
Auch andere Gegenstände wie Zelte, Geschirr für Feste, Videoausrüstungen, Werkzeug, Musikanlagen oder Kinderreisebetten liegen nach einmaligem Gebrauch oft jahrelang herum. Dinge auszuleihen, statt sie zu kaufen, macht daher Sinn. Dadurch wird nicht nur das eigene Portemonnaie geschont, sondern es können auch Ressourcen eingespart werden. Denn immer mehr Menschen wird bewusst, wir haben nur eine Erde und für sie sollten wir Sorge tragen.
Ressourcen schonen
Ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen ist nur möglich, wenn wir sie intelligenter nutzen. Das bedeutet, dass Konsumgüter viel länger in Gebrauch sein müssen als heute üblich. Am Ende ihres Lebenszyklus gilt es dann, sie im Sinne der Kreislaufwirtschaft als Rohstoffe für die Produktion von neuen Gütern zu nutzen. Dieses Konzept richtet sich nicht nur an Menschen, denen ein ökologischer Lebensstil wichtig ist. Leihen statt besitzen ist auch für all jene Menschen interessant, die auf ihre Ausgaben achten müssen. Wer Dinge ausleiht, statt sie zu kaufen, spart Geld.
Die LeihBar
Eine LeihBar ist eine «Bibliothek», die Alltagsgegenstände verleiht. Dadurch können Dinge, die selten gebraucht werden und zuhause die meiste Zeit nur rumliegen, einem grösseren Personenkreis zugänglich gemacht werden. Sogenannte Leihläden gibt es bereits in London, Berlin oder Wien. Auch in der Schweiz finden sich nebst den LeihBars ähnliche Organisationen. Wir haben für Sie die Adresse aller «Bibliotheken von Dingen» in der Schweiz gesammelt. Klicken Sie auf die Karte und erfahren Sie alle Details der einzelnen Standorte.
Helfen Sie mit, die Karte aktuell zuhalten. Melden Sie Änderungen an: leihbar@konsumentenschutz.ch
Wie kommen die LeihBars zu ihren Dingen?
Natürlich kaufen die LeihBars nicht alle ihre Gegenstände neu. Auch bei der Beschaffung setzen LeihBars auf Nachhaltigkeit. Beispielsweise haben die LeihBars in Bern eine Wunschliste der Gegenstände zusammengestellt, die sie gerne der Öffentlichkeit verfügbar machen würden. Privatpersonen, die einen der aufgelisteten Gegenstände besitzen und selten oder nicht mehr brauchen, können diesen an die LeihBar spenden. Ausserdem fragen viele LeihBars auch Unternehmen für Sachspenden an. Erst wenn häufig nachgefragte Gegenstände nicht anderweitig besorgt werden können, wird ein Kauf in Erwägung gezogen, wenn möglich und sinnvoll als Occasions-Geräte.
Standorte in Bern – Wabern – Biel/Bienne – Burgdorf
Der Konsumentenschutz hat 2018 die LeihBar Bern und Wabern eröffnet. 2023 folgte die LeihBaràObjets in Biel/Bienne und 2025 diejenige in Burgdorf. Ausserdem unterstützt der Konsumentenschutz Initiativen in der Schweiz, die daran arbeiten, weitere LeihBars zu eröffnen. Hier finden Sie einige Informationen und Links dazu:
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