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Preiserhöhungen bei Ricardo: Konsumentenschutz fordert Prüfung durch Preisüberwacher

Die in der Schweiz beliebte Online-Tauschbörse Ricardo hebt die Preise an. Der Konsumentenschutz hat den Preisüberwacher gebeten, abzuklären, ob Ricardo eine marktmächtige Stellung hat und diese für missbräuchliche Preiserhöhungen einsetzt.

Die in der Schweiz beliebte Online-Tauschbörse Ricardo hat per 5. September 2022 eine Gebührenerhöhung angekündigt: Ricardo erhöht die Erfolgsprovision von 9% auf 10%. Gleichzeitig wird der Maximalbetrag der Gebühren von 190 CHF auf 290 CHF erhöht. Der Handel auf ricardo.ch wird damit durchs Band teurer, nachdem schon 2014 und 2018 die Gebühren deutlich erhöht wurden. Ricardo begründet den Anstieg mit Investitionen in die Plattform und ins Marketing.

Der Konsumentenschutz hat nun den Preisüberwacher gebeten, die Preiserhöhung von Ricardo unter die Lupe zu nehmen. Der Preisüberwacher kann Preissenkungen verfügen, wenn ein Unternehmen seine marktmächtige Stellung missbraucht. Ob Ricardo als “marktmächtig” eingestuft wird, bleibt vorläufig offen. Klar ist, dass Ricardo, bzw. die Besitzerin TX Group, eine zentrale Rolle im Geschäft mit Tauschbörsen und Kleinanzeigen spielt. Zur TX Group (u.a. Herausgeberin des Tagesanzeigers und 20 Minuten) gehört unter anderem auch Tutti.ch. Die Marktkonzentration bei den Tauschbörsen hat 2021 weiter zugenommen. Ricardo, Tutti und Anibis (gehört zu Mobiliar und Ringier) sowie weitere Immobilien-, Fahrzeug- und Finanzplattformen arbeiten seither unter dem Dach der Swiss Marketplace Group (SMG) zusammen. Neben der TX Group und Ringier sind die Mobiliar sowie die Beteiligungsgesellschaft General Atlantic Aktionäre der SMG.