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Online-Ratgeber

Abfall: Was entsorge ich wo?

Je mehr konsumiert wird, desto mehr Abfall entsteht – das gilt auch für die Schweiz: Jährlich fallen in der Schweiz rund 6 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle an. Deshalb ist eine korrekte Abfalltrennung besonders wichtig. Doch oft ist es gar nicht so einfach zu wissen, wie bestimmte Abfälle richtig entsorgt werden. Ob Akkus, Chemikalien, Kleidung oder Medikamente – hier erfahren Sie, wie Sie verschiedene Abfallarten korrekt entsorgen.

Im Durchschnitt produziert jede Person in der Schweiz pro Jahr rund 700 Kilogramm Haushaltsabfall. Knapp die Hälfte davon wird in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt. Die andere Hälfte wird in Recyclingverfahren wiederverwertet. Dies setzt allerdings eine korrekte Abfalltrennung voraus. Die einfachste, effizienteste und günstigste Entsorgung ist jedoch die Abfallvermeidung: Konsumieren Sie bewusst so, dass möglichst wenig Abfall entsteht. Gewisse Abfälle lassen sich jedoch nur schwer vermeiden. Wo Sie diese entsorgen können, erfahren Sie hier:

Altreifen

Altreifen können Sie in einer Garage oder einem Pneuhaus zurückgeben. Fahrradreifen entsorgen Sie in kleinen Mengen im normalen Hausmüll oder vorzugsweise bei Reifenhändler:innen.

Aluminium

Alubehälter (Getränkedosen, Tuben, Joghurtdeckel etc.) können Sie an Gemeindesammelstellen abgeben. Achten Sie darauf, dass die Behälter das offizielle Recycling-Logo enthalten. Kaffeekapseln aus Alu müssen die Verkaufsstellen zurücknehmen. Getränkedosen können Sie ausserdem in entsprechende Sammelbehälter geben. Dabei ist es aber wichtig, die Dosen nicht zu zerdrücken, da dies den Recyclingprozess erschwert.
Werden Behälter aus recyceltem Aluminium hergestellt, kann bis zu 95 % Energie gespart werden.

Akkus und Batterien

Für die Herstellung von Batterien braucht es wertvolle Rohstoffe wie Eisen, Nickel, Mangan, Zink und Blei. In der Schweiz ist es gesetzlich vorgeschrieben, Batterien und Akkus zu recyceln. Alle Anbieter:innen – von der Detailhändlerin bis zum Kioskbesitzer – sind deshalb verpflichtet, Batterien zurückzunehmen.

Chemikalien

Entsorgen Sie Chemikalien nicht korrekt, stellen diese eine grosse Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Zu den Chemikalien gehören: Farben, Reinigungsmittel, Dünger, Pflanzenschutzmittel sowie Säuren und Laugen. Sie können im Fachhandel, an Sammelstellen, in Entsorgungshöfen oder an speziellen Sammeltagen der Gemeinde oder des Kantons abgegeben werden.

Elektrische und elektronische Geräte

Defekte Geräte erhalten ein 2. Leben in Repair Cafés. Gelingt den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen die Reparatur nicht mehr, können Sie die defekten Geräte an den Verkaufsorten zurückgeben. Als alternative Möglichkeit können Sie Elektroschrott auch bei den entsprechenden Stellen von Städten und Gemeinden oder bei Swico– und SENS Sammelstellen abgeben.

Energiesparlampen

Energiesparlampen enthalten Glas und Metall, aber auch Quecksilber. Werden die Lampen separat gesammelt und wiederverwertet, so reduziert sich die Umweltbelastung um 15 %. Sie können an Verkaufs- und Sammelstellen gratis zurückgegeben werden.

Glas

Die Glasherstellung benötigt sehr viel Energie. Beim Recycling wird das Glas eingeschmolzen und neu geformt. Es ist daher wichtig, dass Sie das Glas seiner Farbe entsprechend entsorgen. Blaues und rotes Glas können Sie mit grünem Glas zusammen entsorgen. Folgende Gegenstände gehören jedoch nicht in die Glassammlung: Kristall- und Trinkgläser, Fenster- und Spiegelglas, Energiesparlampen, Glühbirnen, Leuchtstoffröhren, Keramik und Porzellan.

Grünabfälle

Die Entsorgung der Grünabfälle variiert stark nach Gemeinde. Informieren Sie sich direkt bei Ihrer Gemeinde, wie und welche Grünabfälle (Rüstabfälle und Gartenabfälle) gesammelt werden. Mehr dazu lesen Sie in unserem Online-Ratgeber «Was gehört in die Biotonne?».

Karton

In den meisten Gemeinden wird Karton getrennt von Papier gesammelt. Folgendes können Sie in die Kartonsammlung geben: Couverts aus Karton, Eierschachteln, saubere Kartonschachteln, Packpapier und Papiertragetaschen.

Aber Achtung: Beschichtete Kartonverpackungen gehören nicht in die Sammlung. Ob eine Verpackung beschichtet ist, können Sie häufig mit dem Reisstest feststellen. Ist ein Karton leicht einreissbar, ist meist keine Beschichtung vorhanden, hat es Plastik in der Verpackung, lässt sie sich nur schwer von Hand zerreissen.

Kleider und Schuhe

Kleider und Schuhe, welche Sie nicht mehr tragen, deponieren Sie in den meisten Gemeinden in Kleidercontainern. Neben Kleidern und Schuhen können Sie auch Tisch-, Bett- und Haushaltswäsche sowie Stofftiere in die Container werfen. Achten Sie darauf, Textilien sachgemäss abzugeben, also gewaschen und in einem verschnürten Plastiksack.

Kunststoffe

Das Recycling von Plastik ist schwierig, da Kunststoffe meist aus verschiedenen Chemikalien bestehen, daher ist die beste Lösung das Vermeiden von Plastikabfall. Bei Plastikmüll, den Sie nicht vermeiden können, sollten Sie auf die Recyclingsymbole achten und den Abfall bei den entsprechenden Sammelstellen entsorgen. Leere PE-Milchflaschen können Sie beispielsweise direkt bei Detailhändler:innen zurückgeben. Je nach Region können auch Flaschen von Wasch- und Reinigungsmitteln zurückgegeben werden. Eine einheitliche schweizweite Plastiksammlung gibt es bisher noch nicht. Immer mehr Gemeinden in der Schweiz führen jedoch den “RecyBag” ein.

Lebensmittelabfälle

Ein Grossteil der Lebensmittelabfälle kann durch geschicktes Einkaufen oder kreatives Resteverwerten vermieden werden. Verdirbt ein Lebensmittel trotz dieser Massnahmen, sollten Sie es kompostieren oder im Hausmüll entsorgen. Spülen Sie Lebensmittelabfälle und -reste auf keinen Fall die Toilette hinunter.

Medikamente

Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente aus Haushalten können Sie in Apotheken oder an Sammelstellen abgeben. Werfen Sie diese nicht in die Mülltonne.

Papier

Viele Gemeinden trennen die Papier- und Kartonsammlung. In die Sammlung gehören neben Papier: Couverts (mit und ohne Fenster), Buchseiten (ohne Einband), Prospekte (ohne Beschichtung) sowie Zeitungen.

Porzellan und Keramik

Geschirr und andere Gegenstände aus Porzellan oder Keramik dürfen Sie nicht im Glascontainer entsorgen. Sie gehören in den Hausmüll oder auf die Deponie.

PET

Rund 80 % der PET-Flaschen werden in der Schweiz recycelt. Dies belastet die Umwelt um 50 % weniger als eine Neuherstellung. PET-Flaschen können Sie an einer der 60’000 Sammelstellen in der Schweiz abgeben. Aber Achtung: nur PET-Getränkeflaschen werden rezykliert, da andere PET-Materialien das Sammelmaterial verunreinigen würden. Plastikflaschen wie Milch-, Öl-, Essig-, Saucen- und Shampooflaschen, Getränkekartons (z. B. Tetra Pak) beispielsweise gehören nicht in die PET-Sammlung!

Weissblech

Konservendosen und Deckel von Schraubgläsern bestehen aus Weissblech und können vollständig wiederverwertet werden. Diese sind bei Aluminiumsammelstelle abzugeben. Um Geruchsemissionen zu vermeiden, spülen Sie die Behälter doch vor dem Entsorgen.

Weitere Informationen zur Abfallentsorgung

Einen ausführlichen Abfallwegweiser finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Umwelt (BAFU). Da die Sammelsysteme zur Abfallentsorgung von Gemeinde zu Gemeinde variieren, wenden Sie sich bei spezifischen Fragen direkt an ihre Wohngemeinde.

Am ökologischsten ist in jedem Fall immer der Abfall, der gar nicht erst entsteht. Durch geschicktes Einkaufen sowie schlaues (smartes) Verwerten der Reste können Sie Abfälle verringern. Ausserdem lassen sich viele defekte Geräte oder Kleider beispielsweise in einem Repair Café kostenlos reparieren.

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