Bezahlbare Wohnungen entlasten die Konsumenten

Neben Steuern und Krankenkasse sind die Wohnkosten der Ausgabeposten, welcher das Budget des Schweizer Haushaltes am stärksten belastet. Der Konsumentenschutz begrüsst es deshalb, dass die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» Entlastung schaffen will.
Der durchschnittliche Haushalt gibt knapp 15 Prozent seines Einkommens für Wohnen und Energie aus. Dabei gibt es grosse Unterschiede, insbesondere in den städtischen Gebieten fällt die Belastung je nach Einkommen, Haushaltsgrösse und Wohnsituation viel höher aus. Ein breites Bündnis, bestehend aus dem Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz, dem Verband Wohnbaugenossenschaften Schweiz, dem Hauseigentümerverband Casafair, dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund, der SP Schweiz und den Grünen, lancierte deshalb die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen». Auch der Konsumentenschutz spricht sich für die Annahme der Initiative aus, über die die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar abstimmt.
Die Initiative will erreichen, dass mehr Genossenschaftswohnungen erstellt werden, welche bedürfnis- statt renditeorientiert gebaut und vermietet werden. Die Genossenschaften orientieren sich bei den Mietzinsen an der Kostendeckung und sorgen für eine gute soziale Durchmischung. Momentan beträgt der Marktanteil von Wohnbaugenossenschaften auf dem Wohnungsmarkt nur etwa 4 Prozent, Tendenz sinkend. Die Initiative ist ein Gegengewicht zu dieser Entwicklung – von Verstaatlichung, wie die Gegenseite ins Feld führt, kann keine Rede sein.
Der indirekte Gegenvorschlag des Bundesrates, den Fonds für gemeinnützigen Wohnungsbau aufzustocken, reicht bei Weitem nicht aus, um diesen Anteil zu erhöhen. Bei energetischen Sanierungen von Wohnungen werden gegenwärtig Subventionen an die Wohnungseigentümer auch vergeben, wenn diese ihre Liegenschaften luxuriös umbauen. Das soll sich mit der Initiative ändern.
Mehr Informationen: www.bezahlbare-wohnungen.ch